Blutgerinnungshemmer hat positive Nebeneffekte für Patient*innen mit COVID-19
Gerinnungsprobleme und daraus resultierende Komplikationen kommen bei COVID-19-Patient*innen gehäuft vor. Forscher*innen der Medizinischen Universität Wien konnten nun zeigen, dass ein Vertreter der Medikamentengruppe der Blutgerinnungshemmer nicht nur das Überleben von COVID-19-Patient*inen positiv beeinflusst, sondern auch einen Einfluss auf die Dauer der aktiven Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hat. Die Ergebnisse wurden aktuell im Journal Cardiovascular Research veröffentlicht.
COVID-19 löst einzigartige Gerinnungsprobleme aus
„Die bei COVID-19-Patient*innen beobachtete Coagulopathie ist neuartig und unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von bisher bekannten Gerinnungsproblemen“, sagt Alice Assinger, Gruppenleiterin am Institut für Gefäßbiologie und Thromboseforschung der Medizinischen Universität Wien und Letztautorin der Publikation, „die COVID-19-assoziierte Coagulopathie zeigt Eigenschaften, die zwar teilweise mit anderen Gerinnungserkrankungen vergleichbar sind, jedoch durch diese nicht umfassend erklärt werden können.“ Daher begann die Gruppe um Alice Assinger bereits im Frühjahr 2020, in einer frühen Phase der Pandemie, dieser Teilerkrankung von COVID-19 auf den Grund zu gehen.
In einer multizentrischen Analyse von PatientInnen mit COVID-19 in Wien, Linz und Innsbruck konnte die Gruppe beobachten, dass die COVID-19-assoziierte Coagulopathie nahezu ausschließlich bei PatientInnen auftritt, welche intensivmedizinisch behandelt werden müssen, oder bei PatientInnen, welche an den Folgen von COVID-19 versterben. Zwar verbessern blutgerinnungshemmende Medikamente das Überleben von COVID-19- PatientInnen, aber sie zeigen keinen Effekt auf immunologische Prozesse, welche mit der Blutgerinnung zusammenhängen (Immunothrombose).
Niedermolekulares Heparin verkürzt Infektionszeit
Die Analysen zeigten jedoch, dass bei Patient*innen, die mit niedermolekularem Heparin, dem am häufigsten eingesetzten Vertreter der Blutgerinnungshemmer, behandelt werden, die Zeitspanne der aktiven SARS-CoV-2-Infektion verkürzt. „Bei PatientInnen, welche dieses Medikament verabreicht bekommen, ist die Infektionszeit im Schnitt um vier Tage kürzer als bei PatientInnen, welche nicht mit niedermolekularem Heparin therapiert wurden. Wir waren überrascht zu sehen, dass niedermolekulares Heparin möglicherweise einen direkten Effekt auf das Coronavirus und dessen Infektiösität hat“, so David Pereyra. Experimentelle Daten zeigen, dass Heparin die Bindungsfähigkeit von SARS-CoV-2 an Zellen und dadurch deren Infektion verhindern kann.
Diese Beobachtungen wurden im Rahmen einer engen Zusammenarbeit der drei beteiligten Krankenhäuser – Klinik Favoriten Wien, Landeskrankenhaus Innsbruck und Johannes-Kepler-Universitätskrankenhaus Linz – sowie durch den regen Austausch zwischen Grundlagenforschern und Klinikern gemacht.“, betont Alice Assinger die Relevanz guter Kooperation während der COVID-19-Pandemie zum besseren Verständnis der Erkrankung und deren Therapie.
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Datum: 12.11.2021 - 10:47 Uhr
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Gesundheitswesen - Medizin
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Freigabedatum: 12.11.2021
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