Xi-Putin-Gipfel: Merics-Experte warnt vor chinesisch-russischem Schulterschluss als Zweckbündnis gegen den Westen
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Xi-Putin-Gipfel: Merics-Experte warnt vor chinesisch-russischem Schulterschluss als Zweckbündnis gegen den Westen
Politikwissenschaftler Maull: Russland wird sich langfristig mit der Rolle als Juniorpartner Chinas zufriedengeben müssen
Osnabrück. Europa und die USA müssen sich nach Ansicht von Beobachtern auf eine zunehmende Konfrontation mit einem Block im Osten einstellen. "Die von Wladimir Putin und Xi Jinping öffentlich zelebrierte Partnerschaft zwischen China und Russland ist ein Zweckbündnis, mit dem beide Seiten die Dominanz des Westens reduzieren wollen. Die Olympischen Spiele liefern für die Inszenierung der Partnerschaft den passenden Hintergrund", sagte Hanns W. Maull vom Mercator Institute for China Studies (Merics) im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Das "gemeinsame Interesse beider Länder bestehe vor allem darin, Europa und die USA zu schwächen. Entsprechend geht es Moskau und Peking darum, die existierende internationale Ordnung im Sinne einer neuen Ära zu korrigieren. Der Westen sollte die Herausforderung durch autoritäre oder - im Falle Chinas - gar neototalitäre Herrschaftssysteme sehr ernst nehmen", sagte Maull.
Am Freitag treffen sich Chinas Staatspräsident Xi Jinping und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin am Rande der Olympischen Winterspiele in Peking.
Maull sagte der NOZ weiter: "Die Kommunistische Partei Chinas sieht die Volksrepublik auf ihrem Weg zur Weltmacht von den USA behindert, wenn nicht gar sabotiert. Da kommt Russland als anti-westlicher Verbündeter gelegen." Im Gegenzug stärke Moskau die "immer engere energiewirtschaftliche, diplomatische und militärische Zusammenarbeit mit Peking, etwa auch in Form von gemeinsamen Manövern und dem Schulterschluss im UN-Sicherheitsrat, den Rücken bei seinem revisionistischen Auftreten in Ostmitteleuropa".
Darüber, wie die neue Weltordnung aussehen sollte, gehen die Meinungen in Moskau und Peking nach Ansicht des China-Experten jedoch auseinander. "Moskau hat längst nicht die Kapazitäten, um mit der technologischen und industriellen Modernisierung Chinas mitzuhalten. Russland wird sich langfristig mit der Rolle als Juniorpartner Chinas zufriedengeben müssen", bekräftigte Maull in der NOZ. Als verbleibende Supermächte sehe er mittelfristig nur China und die USA.
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Datum: 02.02.2022 - 18:18 Uhr
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