ERSTE HILFE FÜR EUROPAS "VERGESSENE KINDER"

ERSTE HILFE FÜR EUROPAS "VERGESSENE KINDER"

ID: 203622

KINDERN PSYCHISCH KRANKER ELTERN WIRD ERSTMALS IN EINEM EU-WEITEN
PROJEKT MIT BETEILIGUNG DER FH ST. PÖLTEN GEHOLFEN



(firmenpresse) -
St. Pölten, 26. Mai 2010 - Kinder psychisch kranker Eltern können jetzt auf Hilfe bauen.
Denn eine Online-Plattform macht soziale Berufsgruppen nicht nur auf die Probleme dieser
Kinder aufmerksam, sondern bietet auch erstmals ein spezielles Training zu deren
Unterstützung. Gleichzeitig dient die Plattform auch als erste direkte Anlaufstelle für
betroffene Kinder und Eltern. Diese Pionierleistung schafft ein EU-Projekt mit Beteiligung
der Fachhochschule St. Pölten. Damit wird ein bisher in Österreich und ganz Europa
vernachlässigtes Thema praxisnah angegangen.


Personen mit einer psychischen Funktionsstörung wie etwa einer Depression leiden enorm.
Dies ist uns bewusst. Ein anderes damit verbundenes Problem haben wir bisher jedoch
weitgehend ausgeblendet: Auch die Kinder von psychisch kranken Personen leiden sehr
unter der Erkrankung ihrer Eltern und sind enormen psychosozialen Belastungen und
Problemen ausgesetzt. Dadurch ist die Gefahr groß, dass die Kinder selbst erkranken - ein
Teufelskreis beginnt.

Jetzt hat die EU das Problem der "vergessenen Kinder" zum ersten Mal erkannt und die
mentale Gesundheit dieser Kinder zu einer ihrer Top-Prioritäten erklärt. Im Rahmen des
EU-Projekts "Kids Strengths" folgen nun auch konkrete Taten: Eine jetzt zugängliche
Online-Plattform bietet verschiedenen Berufsgruppen aus dem sozialen Umfeld von
betroffenen Kindern erstmals ein auf diese zugeschnittenes Online-Training. Denn erst
wenn diese Berufsgruppen entsprechend geschult sind, können sie den Kindern auch
effizient helfen. Gleichzeitig dient die Plattform als Anlaufstelle für betroffene Kinder und
Eltern. Koordiniert wird das Projekt von der österreichischen Organisation S.I.N.N. - Sozial
Innovatives Netz und bindet 15 Organisationen aus neun europäischen Ländern ein. Eine
dieser Organisationen ist die Fachhochschule St. Pölten, die insbesondere ein adäquates


Training für die Gruppe der SozialarbeiterInnen erstellt und dabei von der Stadt St. Pölten
unterstützt wird.

PSYCHISCHER AKUTZUSTAND
Wie akut die Situation in Hinblick auf die bisher quasi vergessenen Kinder ist, erklärt die
Projektleiterin der FH St. Pölten, Mag. (FH) Christine Haselbacher vom Ilse Arlt Institut, das
sich der Sozialarbeits-Forschung widmet: "Drei bis elf Prozent der in der EU lebenden
Kinder haben einen Elternteil der psychisch erkrankt ist. In Österreich schätzen wir den
Anteil der Kinder mit einer psychisch kranken Mutter auf ca. 67.000. Die tatsächliche
Betroffenheit ist aber noch größer. Denn bei diesen Zahlen fehlen noch die Kinder
psychisch kranker Väter, zu denen aktuell keine Daten vorliegen."

Die Kinder wissen oftmals über die Krankheit ihrer Eltern nicht wirklich Bescheid. Sie sind
verunsichert, haben Angst und sind in einem ständigen Alarmzustand, in dem sie oftmals
auch noch versuchen ihren Eltern zu helfen. Die Folge ist, dass diese Kinder selbst
psychisch krank werden. Bisher wurde jedoch so gut wie gar nicht auf dieses gravierende
gesellschaftliche Problem reagiert - es fehlten sowohl in Österreich als auch in ganz
Europa bisher einfach Wissen und Information.

Dieses Wissen wird die FH St. Pölten nun im Rahmen des EU-Projekts "Kids Strengths" an
die Berufsgruppe der SozialarbeiterInnen weitergeben. Ein erster Schritt auf diesem Weg
ist die Entwicklung eines Kompetenzprofils, wie Mag. Haselbacher erklärt: "In unserem
Profil legen wir dar, welche Kompetenzen Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen etwa auf
psychologischem, medizinischem oder rechtlichem Gebiet benötigen, um reagieren zu
können. Darüber hinaus definieren wir, wo wichtige Ansatzpunkte für die Sozialarbeit
bestehen - beispielsweise, dass Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen in der
psychosozialen Beratung wie bisher nicht nur auf die Bedürfnisse der Betroffenen,
sondern auch auf jene von deren Kinder achten sollen." Aufbauend auf dem
Kompetenzprofil wird dann ein modulares Training für SozialarbeiterInnen erstellt. Ebenso
entwickelt die FH gemeinsam mit S.I.N.N. und einer finnischen Partnerorganisation ein
standardisiertes Diagnoseinstrument, das es ermöglicht, die psychische Gesundheit von
Kindern festzustellen und zu stärken.

MULTILINGUALER LERNEFFEKT
Neben der FH St. Pölten entwickeln weitere Projektpartner aus verschiedenen EU-Ländern
Kompetenzprofile und modulare Trainings auch für PsychologInnen, LehrerInnen,
KindergärtnerInnen, SpezialistInnen für die frühkindliche Entwicklung und medizinisches
Personal. Diese sind gemeinsam mit einem umfangreichen Ressourcen-Pool in zehn
verschiedenen Sprachen über eine Online-Plattform zugänglich. Diese Plattform ist bereits
jetzt nutzbar und wird ab sofort schrittweise um immer mehr Wissen und Tools ergänzt.
Langfristig sollen die hier verfügbaren Online-Trainings auch in die normalerweise üblichen
Ausbildungsformen für die verschiedenen Sozialberufe integriert werden. Die Online-
Plattform bietet jedoch nicht nur Professionisten eine Anlaufstelle, sondern auch
betroffenen Kindern und Eltern, die hier Unterstützung und kompetente
Ansprechpersonen finden. Damit gibt Kids Strengths mit der Hilfe der FH St. Pölten den
bisher "vergessenen Kindern" nicht nur langfristig, sondern auch akut eine Perspektive.


Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter
Hochschulausbildung in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesundheit &
Soziales. In mittlerweile 14 FH-Studiengängen werden mehr als 1700 Studierende betreut.
Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die
wissenschaftliche Arbeit erfolgt innerhalb der Studiengänge sowie in eigens etablierten
Instituten, in denen laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte
entwickelt und umgesetzt werden.

Über das EU-Projekt "Kids Strengths"
Das Projekt Kids Strengths wird von der Europäischen Union innerhalb des Programms
Leonardo da Vinci - Lifelong Learning unterstützt (EU-Projekt Nr. 2009-1-AT-LEO05-01199
). Das Projekt wird von S.I.N.N. - Sozial Innovatives Netzwerk (AT) koordiniert und umfasst
folgende Partnerinstitutionen: Projektbüro für innovative Sozialpolitik (AT), Marie Curie
Assocation (BG), The National Institute for Health and Welfare (FI), Netz und Boden -
Initiative for Children and Mentally Ill Parents (DE), Eötvös Loránd University Faculty of
Elementary and Nursery School Teachers' Training (HU), University of Minho (PT),
Comenius University in Bratislava (SK), University of Pre ov (SK), University Complutense of
Madrid (ES), Kütahya Local Education Directorate (TR), Fachhochschule St. Pölten (AT).
Online-Plattform: http://www.strong-kids.eu


Pressetext zum Download verfügbar unter:
http://www.fhstp.ac.at/ueberuns/presse/presseaussendungen


Kontakt FH St. Pölten:
Mag. (FH) Christine Haselbacher, DSA
Fachhochschule St. Pölten
Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung
Matthias Corvinus-Str. 15
3100 St. Pölten
T +43 / (0)2742 / 313 228 - 517
E christine.haselbacher@fhstp.ac.at
W http://www.fhstp.ac.at

Redaktion & Aussendung:
PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung
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1030 Wien
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Datum: 26.05.2010 - 12:29 Uhr
Sprache: Deutsch
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Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 26.05.2010

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