Wissenschaftler bestaetigen Zweifel am Standort Gorleben

Wissenschaftler bestaetigen Zweifel am Standort Gorleben

ID: 209461

Wissenschaftler bestaetigen Zweifel am Standort Gorleben



(pressrelations) -
Zur Anhoerung von Sachverstaendigen im 1. Untersuchungsausschuss "Gorleben" erklaert die Obfrau der SPD-Bundestagsfraktion Ute Vogt:

Die Angst der Union vor kritischen Wissenschaftlern hat die Anhoerung im Gorleben-Ausschuss zwar erschwert; die Zweifel am Verfahren der damaligen Standortfindung wurden trotzdem deutlich (angehoert wurden die Sachverstaendigen Wernt Brewitz und Juergen Kreusch):

1. Mehr Sicherheit durch Vergleich:

Ein vergleichendes Verfahren, das heisst die Erprobung mehrerer moeglicher Endlager-Standorte gleichzeitig, war bereits in den 1970er Jahren Standard. Doch so ist man damals aber nicht vorgegangen. Stattdessen wurde Gorleben als alleiniger Standort fuer die weitere Endlagersuche bestimmt. Die Entscheidung fuer den Standort Gorleben trafen Politiker, nicht Geologen.

2. Standortbestimmung statt Standortsuche:

Beide Sachverstaendige bedauerten, dass die damals von den Wissenschaftlern vorgelegte "strukturierte Rahmenplanung" zur Untersuchung mehrerer Standorte nicht vollstaendig umgesetzt wurde. Kreusch dazu: "Einen Standort alleine auszusuchen und zu erkunden ist nicht sehr klug".

3. Wie wichtig ist das Deckgebirge?

Die Beurteilung der Langzeitsicherheit eines Endlagers ist abhaengig von mehrstufigen geologischen Barrieren (Barriere Salzstock, Barriere Deckgebirge und so weiter). Waehrend Kreusch fuer ein "Mehrbarrieresystem" eintritt genuegte dem Unions-Sachverstaendigen Brewitz die alleinige geologische Barriere Salz. Insbesondere beim Thema "Deckgebirge" herrschte Dissens unter den Sachverstaendigen.

4. Geologie ist entscheidend fuer die Sicherheit:

Die Frage der Endlagergeologie (also der zentrale Aspekt geologischer Sicherheit) hatte bei der Auswahl vom Standort Gorleben nur einen Anteil von 12,8 Prozent. Das belegt auch ein Vermerk des niedersaechsischen Ministers fuer Wirtschaft und Verkehr vom 9. Dezember 1976. Fuer die Beurteilung der Sicherheit eines Endlagers sind die geologischen Kriterien das Entscheidende. Auf diesen Feststellungen bauen dann erst alle anderen Kriterien nachfolgend auf.



5. Erkundung muss geologischen Erfordernissen folgen:

Wenn Fragen zu Salzrechten und Eigentumsfragen nicht geklaert sind, kann ein Salzstock nicht umfassend erkundet werden. Das betonten beide Sachverstaendige. Also ergibt sich bereits daraus eine mangelhafte Erkundungsmethodik fuer Gorleben, wo genau das der Fall ist. Denn dort erkundet man entlang von Eigentumsrechten und nicht nach Erfordernissen der Geologie.

6. Eignungshoeffigkeit - passt zum Bergbau, nicht zum Endlager:

Der Begriff "Eignungshoeffigkeit" ist irrefuehrend und wird insbesondere in der heutigen Zeit voellig fachfremd angewendet.
Im Bergbau bedeutet es: eine berechtigte Hoffnung etwas zu finden; im Endlager geht es aber gerade nicht um Auffinden von Bodenschaetzen. Manche, die den Begriff "Eignungshoeffigkeit" in einer Endlagerfrage verwenden, wollen indirekt oder mittelbar eine Eignung suggerieren. Das ist Schoenfaerberei und soll mit pseudowissenschaftlicher Begrifflichkeit moegliche Zweifel zerstreuen.

Die weitere Auswertung der Anhoerung nach dem Wortprotokoll wird im weiteren Verfahren eine gute Grundlage sein. Bedauerlich ist nach wie vor, dass Union und auch FDP nicht akzeptieren wollten, dass es bei der Anhoerung von Sachverstaendigen um naturwissenschaftliche Gesetzmaessigkeiten geht. Denn es ging gerade nicht um Politiker als Zeugen, sondern um Geologen. Wer sich bereits vor dem Fachwissen eines Wissenschaftlers fuerchtet, ist weder Erkenntnisgewinn noch an Aufklaerung interessiert. Damit sind die Regierungskoalitionaere in einer bedauerlichen Tradition zu frueheren schwarz-gelben Konstellationen. Auch 1983 konnte die Entscheidung fuer Gorleben nur fallen indem man wissenschaftlichen Erkenntnissen beiseite schob.


© 2010 SPD-Bundestagsfraktion - Internet: http://www.spdfraktion.deUnternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Hauskauf ohne Eigenkapital Anstoß zur WM: Jusos unterstützen kickHIV!
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 11.06.2010 - 22:33 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 209461
Anzahl Zeichen: 4306

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 203 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Wissenschaftler bestaetigen Zweifel am Standort Gorleben"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

SPD-Bundestagsfraktion (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Niebel muss Zensurvorwurf aufklären ...

Zum Vorwurf von Nichtregierungsorganisationen, das Entwicklungsministerium (BMZ) nehme verstärkt Einfluss auf redaktionelle Inhalte von mit BMZ-Geldern geförderten Publikationen erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfrakti ...

Alle Meldungen von SPD-Bundestagsfraktion


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z