Quo vadis Digitale Gesellschaft?

Quo vadis Digitale Gesellschaft?

ID: 211176

Smart Phones, Social Web und Next Generation Networks verändern unsere Kommunikationsgewohnheiten und wälzen ganze Industriezweige um. Digitalisierung und Informatisierung erneuern soziale Strukturen, Verhaltensmuster und nicht zuletzt unsere Arbeitswelt. Dabei birgt ein intelligenter Umgang mit neuen Technologien für unsere Gesellschaft große Chancen.



(firmenpresse) - Der Münchner Kreis hat auf einem zweitägigen Kongress mit rund 130 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik die Chancen und Risiken der Informations- und Wissensgesellschaft diskutiert und bewertet. Danach sind Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen - Umweltschutz, demographischer Wandel und Mobilität - ohne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nicht mehr denkbar. Eine Schlüsselrolle bei dem tief greifenden Wandel spielt das Internet. „Mit seiner Fähigkeit, die Beiträge vieler Menschen ohne die lähmenden Nebenwirkungen von Hierarchie und Bürokratie zu koordinieren, ermöglicht das Internet neuartige Wertschöpfungsprozesse und Kommunikationsstrukturen, die den industriell geprägten Formen oft überlegen sind“, sagte Ulrich Klotz von der IG Metal.

Den Anstoß für den Kongress „Next Generation Communication“ gaben die rasanten Veränderungen in der Telekommunikationsindustrie. Das mobile Internet steht dabei im Vordergrund. Neuartige Endgeräte wie intelligente Smartphones, offene Schnittstellen und neue Geschäftsmodelle verändern das Nutzerverhalten der Kunden. Fest- und Mobilnetz wachsen zusammen, wobei sich neue Netzarchitekturen und Ökosysteme herausbilden. Die zunehmende Digitalisierung der Informations- und Kommunikationsprozesse in angrenzenden Branchen sorgt für Bewegung in den IKT-Märkten. Der Zugang zu einem leistungsfähigen Netz wird mehr und mehr als öffentliche Aufgabe verstanden – genau wie der Zugang zu Strom, Wasser oder zum Straßennetz. Nicht zuletzt stellen die politischen und regulatorischen Diskussionen um die Netzneutralität die heute existierenden Erlösmodelle in Frage. Dieses Zusammenwirken hat einen Paradigmenwechsel für die Netzbetreiber und für die Bereitstellung von Diensten und Anwendungen zur Folge, der zu neuen Regeln und Marktteilnehmern führt.

Die neuen Technologien, Märkte und Anwendungen bedeuten mitunter aber auch einen Wandel im privaten und beruflichen Leben des einzelnen Menschen. Junge Menschen pflegen ihre sozialen Beziehungen zunehmend über mobile Kommunikation. Der Austausch per Handy - sei es durch E-Mail, in sozialen Netzwerken oder über Blogs - prägt dabei das Zusammengehörigkeitsgefühl. „Umfragen belegen, dass viele Jugendliche nichts mehr fürchten, als hiervon ausgeschlossen zu werden“, so Prof. Franz Waldenberger von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben einer eigenen Sprache haben sich eigene Verhaltensregeln der Kommunikation herausgebildet. Allerdings kommen Jugendforscher zu dem Ergebnis, dass das Handy nicht unbedingt zu mehr Offenheit und Freiheit führt. Man spricht hier auch von der digitalen Dorfgemeinschaft. „Dabei gibt es Dörfer, die sich von der Außenwelt abschließen und solche, die sich eher offen und neugierig zeigen“, fuhr Waldenberger fort.



Für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und für das Wirtschaftswachstum ist die Schlüsselfunktion schneller Fest- und Mobilfunknetze inzwischen anerkannt. Breitbandnetze besitzen heutzutage einen ähnlichen sozioökonomischen Status wie Straßen, öffentliche Verkehrsnetze, oder auch die Wasser- und Stromversorgung. Eine Vielzahl von Ländern hat bereits nationale Breitbandstrategien formuliert, die darauf abzielen, einen hohen Ausbaugrad, bis hin zur nationalen Flächendeckung, anzustreben. Auch auf der Ebene der Europäischen Union haben die Staats- und Regierungschefs entsprechende Breitband-Ausbauziele formuliert. „Explizit oder implizit ist damit der Infrastruktur-Ausbau für Next Generation Access zur öffentlichen Aufgabe erklärt“, sagte Dr. Karl-Heinz Neumann vom Wissenschaftlichen Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste.

Informations- und Kommunikationstechnologien nehmen damit gleichzeitig eine immer wichtigere Rolle in den traditionellen Schlüsselbranchen Medien, Energie, Transport, Automobil und Gesundheit ein. „Die IKT ist heute der eigentliche Innovationstreiber in allen wichtigen Wirtschaftssektoren. Ihre Querschnittsfunktion eröffnet auch denen große Chancen, die in der Entwicklung der IKT weltweit führend sind“, so Prof. Arnold Picot, Vorstandsvorsitzender des Münchner Kreis. Als Beispiel führte Dr. Markus Ewert von der E.ON AG aktuelle Entwicklungen in der Energiebranche an: „Das Energiesystem befindet sich derzeit in einer Phase grundsätzlicher Veränderungen. Ein großer Teil der Erzeugung ist aufgrund des steigenden Anteils fluktuierender erneuerbarer Energien nicht mehr steuerbar und schwer planbar“, sagte Ewert. Stromerzeugung erfolgt zunehmend dezentral auf unterschiedlichen Spannungsebenen. Maßnahmen, wie die Steuerung des Stromverbrauchs und die Koordination der Speicherung von Strom in dezentralen Batterien, spielen bei der Optimierung des Versorgungssystems eine immer größere Rolle. „All dies hat bedeutende Auswirkungen auf das Stromnetz und ist der Hauptreiber für den Einsatz von IKT in der Mittel- und Niederspannungsebene“, so Ewert.

Auf die Rolle der IKT in der öffentlichen Verwaltung ging Hubert Ludwig vom Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern ein: „Die demografische Entwicklung, die gestiegene Erwartungshaltung der Bürger und die knappen Haushaltsmittel zwingen die Entscheidungsträger zur radikalen Neuausrichtung des öffentlichen Sektors. Ohne den Einsatz modernster, prozessorientierter und übergreifender E-Government-Lösungen wird der ‚turn around’ nicht gelingen“.
Prof. Picot schloss den Kongress mit einem Appell zum intelligenten Einsatz und zur bewussten Entwicklung digitaler Technologien: „In der Vergangenheit stand die Digitalisierung dafür, den Informationsgehalt einer Sache auf den wesentlichen Kern zu reduzieren. Heute ist die Informationsgesellschaft mit ihren Mitteln der geschäftlichen und privaten zwischenmenschlichen, digitalen Interaktion über die Übertragung reiner Kernbotschaften hinausgewachsen. Es ist daher an uns, diese Potentiale zu nutzen und weiterzuentwickeln, sowie der drohenden digitalen Spaltung der Gesellschaft mit vereinten Kräften entgegenzuwirken.“
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Datum: 16.06.2010 - 11:24 Uhr
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