NABU: Schwarzer Tag für den Wald
ID: 211934
Bundeswaldgesetz im Bundestag am heutigen Donnerstag hat der NABU
eine ernüchternde Bilanz gezogen. "Dies ist ein schwarzer Tag für den
Wald, denn der vorliegende Entwurf zur Änderung des
Bundeswaldgesetzes ist absolut unzureichend. Er liefert keine
Antworten auf die gestiegene Holznachfrage, den Klimawandel und den
fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Mit der Änderung des Bundeswaldgesetzes hätte Schwarz-Gelb die
Möglichkeit gehabt, den vielen verbalen Bekenntnissen zu einer
nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland endlich handfeste Taten
folgen zu lassen. "Anscheinend liegt den Regierungsparteien nichts an
einem klaren Bekenntnis zur nachhaltigen Forstwirtschaft, stattdessen
bleiben sie lieber unkonkret und unverbindlich", kritisierte Miller.
Das sei reine Klientelpflege, der Wald gehe dabei leer aus. Aus
NABU-Sicht ist es unverständlich, dass sich die Lobby der
Waldbesitzer und große Kreise der Forstwirtschaft so vehement gegen
ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im Bundeswaldgesetz
sträuben.
"Der Aufbau naturnaher Wälder, der Verzicht auf Kahlschläge, der
Schutz des Bodens und die Förderung der biologischen Vielfalt sind
für jeden vernünftigen Waldbesitzer und Förster selbstverständliche
Ziele. Sie gelten in Bayern genauso wie in Schleswig-Holstein. Die
Forstwirtschaft klopft sich immerzu selber auf die Schulter, wie
hervorragend und nachhaltig sie angeblich ist, wenn es aber darum
geht, Farbe zu bekennen, werden alle blass", sagte NABU-Waldexperte
Johannes Enssle.
Dabei gehe es darum, endlich allgemeingültige Grundsätze für eine
moderne und nachhaltige Waldwirtschaft zu formulieren. "Aus meiner
Sicht wäre das doch eher ein Lob und eine Bestätigung für all
diejenigen, die schon seit Jahrzehnten die sogenannte gute fachliche
Praxis im Wald umsetzen und dies zum Beispiel durch eine
Zertifizierung dokumentieren", so Enssle. Spekulanten und Investoren,
die mit dem Kauf von Wald kurzfristig Profit machen wollten, könnte
so leichter das Handwerk gelegt werden.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Johannes Enssle, NABU-Waldreferent, mobil: 0170-2832663.
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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Datum: 17.06.2010 - 11:02 Uhr
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