Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Berlinale trainiert Moderatoren und sensibilisiert Gäste / "Es

Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Berlinale trainiert Moderatoren und sensibilisiert Gäste / "Es gibt eine Sorge, ob man Kritik an Israel üben kann"

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(ots) - Tricia Tuttle, Intendantin der 75. Berlinale, reagiert auf die eskalierte Preisgala des Vorjahrs mit Moderatoren-Trainings. "Die Berlinale stellt sich gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Art von Hassrede. Wir müssen ein offenes Gespräch ermöglichen. Die Stimmung ist zurzeit so überhitzt, dass wir Angst vor dem Dissens haben. Je mehr die Debatte sich radikalisiert, desto dringender brauchen wir einen Ort für differenzierte Gespräche. Darum drehen sich all unsere Team-Absprachen, darauf trainieren wir die Moderatoren und dafür sensibilisieren wir auch unsere Gäste", sagte Tuttle, der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ).

Hintergrund ist der Eklat um die Abschlussgala der letzten Berlinale. Nachdem Preisträger Israel von der Bühne aus des "Genozids" beschuldigt hatten, musste die Festivalleitung sich vor dem Kultur- und Medienausschuss des Bundestags erklären. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) hatte der Moderatorin der Gala vorgeworfen, gegen die Wortmeldungen nicht eingeschritten zu sein.

Im Interview äußerte die neue Festivalchefin Tuttle sich nun kritisch zur umstrittenen Gala: "Im letzten Jahr haben wir nicht den Pluralismus erreicht, für den wir stehen. Einem Teil unserer Community gegenüber haben wir es an Mitgefühl mangeln lassen. So einseitig wie auf der Preisgala dürfen wir nicht noch einmal werden", sagte Tuttle. "Ein Beispiel, was wir hätten anders machen können, ist der Schauspieler David Cunio, der 2013 einen Film auf der Berlinale hatte und der jetzt eine der Hamas-Geiseln ist. Wenn wir auf der Gala für ihn eingetreten wären - worum wir mehrfach gebeten wurden -, dann hätte es den Tonfall des Abends schon verändert."

Laut Tuttle habe die anschließende Debatte Befürchtungen ausgelöst, wonach Israel-kritische Stimmen auf der Berlinale nicht willkommen seien: "Es gibt eine Sorge, ob man Kritik an Israel üben kann. Natürlich sehe ich eine rote Linie, wo es in den Antisemitismus kippt. Gleichzeitig ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und Komplexität zuzulassen", so Tuttle. "Wir fordern ein respektvolles Gespräch ein und bestehen gleichzeitig darauf, dass jeder seine Meinung äußern darf."



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