Steuerbetrug bei Kassensystemen - Manipulationen, Folgen und Schutzmaßnahmen
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Der Fall eines Kassensystemherstellers, der in Deutschland Steuerbetrug durch manipulierte Registrierkassen duldete, hat erneut das Licht auf ein wachsendes Problem geworfen: die gezielte Manipulation elektronischer Kassendaten mittels Zapper.

(firmenpresse) - Dieser Trend betrifft vor allem die Gastronomie, birgt aber auch rechtliche und steuerliche Gefahren für alle betroffenen Unternehmen-und die Verantwortlichen.
1. Die Masche der Zapper-Software
Zapper sind manipulative Programme, die Kassendaten unauffällig verfälschen - etwa indem Transaktionen gelöscht oder Umsätze "gekürzt" werden. Dies geschieht häufig über externe Speichermedien wie USB-Sticks und ist schwer nachvollziehbar. Besonders Branchen mit hohem Barumsatz - Gastronomie, Apotheken - sind gefährdet. Bereits 2021 zeigte eine Europol-Ermittlung auf, wie mehr als 300 italienische Restaurants in Deutschland betroffen sein könnten Europolgrcworldforums.com.
2. Gesetzliche Rahmenbedingungen: KassenSichV und TSS als Schutz
Die Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) ist seit 2020 in Kraft und schreibt den Einsatz eines Technischen Sicherheitssystems (TSS) zur fälschungssicheren Aufzeichnung jeder Transaktion vor. Damit sollen Manipulationsversuche praktisch unmöglich gemacht werden fiskaly.com.
Zusätzlich gilt ab 1. Januar 2025 eine Meldepflicht nach § 146a AO: Unternehmen müssen nun ihre elektronischen Kassensysteme inklusive TSS dem Finanzamt melden. Fehlende oder verspätete Meldungen können mit Bußgeldern bis 25.000 EUR sanktioniert werden kassensichv.netefsta.eu.
3. Rechtliche Folgen: Steuerstrafrecht, Nachzahlungen und Haftung
Die Verwendung von Zapper-Software wird strafrechtlich als Beihilfe zur Steuerhinterziehung geahndet - nicht nur für Nutzer, sondern auch Hersteller, Installateure oder Steuerberater, die Kenntnis davon haben.
Ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz zeigt das Ausmaß: Ein Hersteller wurde auf Grundlage eines Beschlusses des Finanzgerichts verpflichtet, 1,6 Mio. EUR nachzuzahlen - für die Lieferung von Zapper-Software an eine einzige Eisdiele.
Steuerberater, die manipulative Bestandsdaten in Steuererklärungen einreichen, machen sich selbst strafbar (§ 370 AO). Betroffene Unternehmen laufen Gefahr aufwändiger Betriebsprüfungen, Schätzungen und Nachzahlungen, Gewerbeverbot oder Haftung zur Nachzahlung von Steuern und Zinsen.
4. Prävention und Digital Compliance
-Technische Sicherungen: Fiskalspeichersysteme oder Systeme nach dem Prinzip INSIKA verhindern Manipulationen wirksam.
-Reportingpflichten erfüllen: Kassensysteme und deren technische Sicherheitssysteme müssen fristgerecht gemeldet werden
-Kontrollen intensivieren: Steuerbehörden können ungewöhnliche Umsatzmuster leichter erkennen und entsprechende forensische Prüfungen einleiten.
Fazit
Manipulationen mittels Zapper-Software stellen eine der raffiniertesten Formen von Steuerbetrug dar - und gefährden die Umsätze und Glaubwürdigkeit ganzer Branchen. Gesetzliche Maßnahmen wie die KassenSichV, TSS und Meldepflicht sind essenzielle Instrumente, um dieser Gefahr entgegenzuwirken. Unternehmen und Steuerberater sind verpflichtet, höchste Sorgfalt walten zu lassen, um strafrechtliche Konsequenzen und finanzielle Schäden zu vermeiden.Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
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Datum: 19.08.2025 - 12:45 Uhr
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