Psychotherapeuten reagieren auf Unwahrheiten des GKV-Spitzenverbandes

Psychotherapeuten reagieren auf Unwahrheiten des GKV-Spitzenverbandes

ID: 2196242

GKV nutzt offensichtlich falsche Interpretationen, um Glaubwürdigkeit von Psychotherapeutinnen und -therapeuten zu untergraben.



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(firmenpresse) - Bonn, 08.09.2025 - Das Deutsche Psychotherapeuten-Netzwerk (DPNW) nimmt Stellung zu einem Anfang September in der Rheinischen Post und im Bonner General-Anzeiger veröffentlichten Artikel. Die darin enthaltenen Behauptungen des GKV-Pressesprechers Florian Lanz basieren auf falschen Interpretationen und verzerren die Realität. "Offensichtlich soll auf diese Weise das Vertrauen in die ambulante Psychotherapie geschwächt werden", so der DPNW-Vorsitzende Dieter Adler. Der GKV-Spitzenverband ist der Dachverband der Gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen.

Fehlerhafte Zahlen und irreführende Darstellung
Im Artikel wird behauptet, in der ambulanten Versorgung seien 40.000 Psychotherapeutinnen und -therapeuten tätig. Tatsächlich sind es laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) exakt 34.921 Psychologische Psychotherapeuten zum Stichtag 31. Dezember 2024 - eine Diskrepanz, die nicht ignoriert werden darf [Quelle 1].

Verdoppelung der Patientenzahlen - auch stationär
Zwar ist es korrekt, dass sich die Patientenzahlen in der ambulanten Psychotherapie seit 2013 mehr als verdoppelt haben, doch trifft diese Entwicklung auch für den stationären Bereich zu - der GKV-Spitzenverband lässt diese Parallele unerwähnt und erweckt den falschen Eindruck, die Steigerung gäbe es nur im ambulanten Bereich.

Steigende Kosten stationär - keine Kostenexplosion ambulant
Zwischen 2020 und 2023 entwickelten sich die Ausgaben im stationären Bereich stark: In einer Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministeriums heißt es, die Aufwendungen für stationäre psychiatrische Behandlungen stiegen um 13,5 Prozent - ein Zuwachs von 1,1 Milliarden Euro allein in diesem Segment [Quelle 2]. Die stationären Krankenhausausgaben insgesamt lagen 2023 bei rund 94 Milliarden Euro und 2024 sogar bei ungefähr 102 Milliarden Euro [Quelle 3].

Im Vergleich dazu sind die Kosten der ambulanten Psychotherapie seit Jahren stabil, laut Schätzungen auf etwa 1,1 Prozent der Gesamtausgaben der GKV - ein Wert, der keinen Grund zur Panik bietet [Quelle 4]



Voller Einsatz in Praxis - keine "Härtefälle"-Vermeidung
Eine weitere Behauptung lautet, Psychotherapeutinnen und -therapeuten würden freie Plätze nicht nutzen oder nur leichte Fälle behandeln. Doch die Praxis zeigt, dass nach unseren Berechnungen das Gegenteil gilt: Voller Sitz: im Schnitt 29 Therapiesitzungen pro Woche; halber Sitz: 14,5 Sitzungen - mehr als vorgeschrieben. Das lässt kein Argument für Arbeitsverweigerung zu.

Gefährlicher Vertrauensverlust durch Verbreitung von Unwahrheiten
Indem der General-Anzeiger die Zahlen der GKV unkritisch übernimmt, werden Psychotherapeutinnen und -therapeuten zu Unrecht an den Pranger gestellt: Ihnen wird unterstellt, ihren Versorgungsauftrag zu vernachlässigen und damit für die langen Wartezeiten verantwortlich zu sein. Solche falschen Anschuldigungen richten doppelten Schaden an - sie diffamieren eine ganze Berufsgruppe und lassen gleichzeitig die Menschen im Stich, die dringend auf Hilfe angewiesen sind. Statt die wahren Ursachen zu benennen, wird mit dem Finger auf Psychotherapeuten gezeigt, um von gravierenden Versäumnissen im Versorgungssystem abzulenken. Für die vielen psychisch Erkrankten, die monatelang auf einen Therapieplatz warten, bedeutet das nur eines: Sie bleiben weiter im Regen stehen. Im Bereich der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutinnen und -therapeuten betragen die Wartezeiten sogar bis zu einem Jahr.

Dieter Adler warnt: "Gegen die Verbreitung von Unwahrheiten über unseren Berufstand müssen wir uns wehren. Es wird suggeriert, es sind genug Therapieplätze da - die Therapeuten sind nur bequem und elitär. Das ist falsch und wir können so etwas nicht unwidersprochen stehen lassen - und das dringend im Sinne der hilfesuchenden Patientinnen und Patienten", schließt Dieter Adler. Die hier erwähnten GKV-Unwahrheiten lassen sich leicht widerlegen.

Quellen
[1] "Vertragsärztinnen und -ärzte: Fachgruppe und Schwerpunkt - KBV": https://www.kbv.de/infothek/zahlen-und-fakten/gesundheitsdaten/fachgruppe-und-schwerpunkt

[2] "Vorläufige Finanzergebnisse der GKV für das Jahr 2023 | BMG": https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/vorlaeufige-gkv-finanzergebnisse-2023.html

[3] "GKV-Kennzahlen - GKV-Spitzenverband": https://www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/zahlen_und_grafiken/gkv_kennzahlen/gkv_kennzahlen.jsp

[4] "Kosten der ambulanten Psychotherapie": https://www.dptv.de/fileadmin/Redaktion/Bilder_und_Dokumente/Wissensdatenbank_oeffentlich/Report_Psychotherapie/DPtV_Report_Psychotherapie_2021.pdf).

[5]: https://www.vdek.com/presse/daten/d_versorgung_leistungsausgaben.html
"Daten zum Gesundheitswesen: Ausgaben - VDEK"

[6]: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenhausfinanzierung.html "Krankenhausfinanzierung | BMG - Bundesministerium für Gesundheit"

Über den Verband
Das "Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk" (DPNW) wurde am 02.05.2019 in Bonn gegründet. Es hat über 2.700 Mitglieder und 13.500 Abonnenten seines Freitags-Newsletters. Damit ist der DPNW drittgrößter Berufsverband im Bereich Psychotherapie. Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dieter Adler, 2. Vorsitzende: Dipl.-Psych. Claudia Reimer, Dipl.-Päd. Sevgi Meddur-Gleissner. Mehr unter: www.dpnw.de

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Datum: 08.09.2025 - 17:40 Uhr
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