„Wir haben die Aufgabe, um Positionen zu ringen“ / Die Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, und Militärbischof Bernhard Felmberg im Podcast „Frieden denken“ zur neuen friedensethischen Denkschrift.
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(ots) - Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der evangelische Militärbischof Bernhard Felmberg haben die neue friedensethische Denkschrift der EKD als eine Hilfe zur Sprachfähigkeit und Verständigung beschrieben. „Wenn der Text dazu beiträgt, dass sich Menschen differenziert und kundig mit dem Thema Friedensethik neu befassen und herauskommen aus polemischen Zuschreibungen anderer Positionen als der eigenen, dann haben wir viel erreicht“, sagt Fehrs in der ersten Folge des neuen EKD-Podcasts „Frieden denken“, der die Veröffentlichung der Denkschrift „Welt in Unordnung – Gerechter Friede im Blick“ am 10. November vorbereiten und begleiten soll.
Fehrs und Felmberg sind selbst unterschiedlich geprägt, wie sie im Podcast ausführen. Fehrs wuchs mit zwei kriegsversehrten Eltern auf, was einen „Grundimpuls für Pazifismus“ in ihr ausgelöst habe und zum Theologiestudium führte: „Der Gewaltverzicht Jesu als Grundlage unseres Glaubens war für mich ein friedensethischer Impuls.“ Felmberg verbrachte seine Kindheit in Westberlin, wurde dort zwischen Ruinen groß und erlebte eindrücklich, dass Freiheit gesichert werden muss: „Wenn rund um die Mauern der Stadt, in der du aufwächst, 600.000 Russen stationiert sind, dann ist klar, wie wichtig es ist, dass Freiheit und die Demokratie, die erstmals in Deutschland eine Chance bekommen hatte, auch verteidigt werden.“
Im Leitbild des Gerechten Friedens, das im Zentrum der neuen Denkschrift steht, finden beide Geistliche zusammen: „Der Begriff des Gerechten Friedens“, sagt Felmberg, „leuchtet heute nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine noch viel strahlender als vor Jahren.“ Fehrs bekräftigt: „Die Jahre seit 2022 haben deutlich gemacht, dass eine pazifistische Haltung ohne Einbeziehung rechtserhaltender Gewalt im äußersten Fall den Schutz des Lebens nicht mehr gewährleisten kann.“ Die vier Dimensionen des Gerechten Friedens – nun präzisiert als Schutz vor Gewalt, Förderung von Freiheit, Abbau von Ungleichheiten und Umgang mit friedensfördernder Pluralität – dürfen im Interesse eines wirklich gerechten, nachhaltigen Friedens nicht auseinanderbrechen. Dem Schutz vor Gewalt allerdings müsse dabei „ein relatives Prä“ zukommen. Diese Präzisierung sei eine der Akzentverschiebungen gegenüber der letzten EKD-Friedensdenkschrift von 2007 „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“.
Der Podcast „Frieden denken“ ist unter www.ekd.de/podcast-frieden und auf allen gängigen Audioportalen zu hören. Alle zwei Wochen erscheint eine neue Episode mit friedensethischen Expert*innen.
Hannover, 11. September 2025
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Carsten Splitt
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