Was Lehrerkräften bei Belastung und Stress hilft / Immer mehr Lehrkräfte kehren dem System Schule den Rücken / Welche Ansätze Lehrerinnen und Lehrer unterstützen können
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(ots) - Die meisten Lehrerinnen und Lehrer verlassen die Schule lange vor der Rente - wegen Belastung, Stress und sozialen Herausforderungen. "Die Schülerschaft wird heterogener, und die Beziehungsarbeit mit Einzelnen nimmt mehr Raum ein, weil viele einen besonderen emotionalen oder sozialen Förderbedarf haben aufgrund fehlender Sprachkenntnisse, Traumata oder anderer Auffälligkeiten wie Autismus", beschreibt Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" die Belastungen seiner Kolleginnen und Kollegen.
Gefragt ist konstruktiver Umgang mit Konflikten
Laut dem Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung ist ein Fünftel der Schulkinder psychisch angeschlagen. "Das braucht eine Begleitung, die mit der Belastung, die Lehrkräfte haben, nicht machbar ist", sagt Susanne Krämer, die Achtsamkeitskurse für Lehrkräfte leitet. Das Ziel dieser Kurse: den eigenen Stress regulieren, die Selbstwahrnehmung stärken, die Beziehungsfähigkeit pflegen - um nicht irgendwann auszubrennen. Mit diesem "Mindful Teachers Program", einer Kooperation mit der AOK Plus und dem Landesamt für Schule und Bildung Sachsen, will Krämer eine Basis schaffen, auf die die Lehrkräfte aufbauen können: "Um sich selbst wahrzunehmen, Emotionen wahrzunehmen und zu regulieren, um anders mit Schülern und Schülerinnen in Kontakt zu gehen, damit viele Problematiken gar nicht erst auftauchen."
Denn: Bei hohem Stresslevel nehmen Menschen anders wahr. Es gehe um die Qualität des Zuhörens, um echte Aufmerksamkeit im Gespräch und darum, in konkreten Situationen angemessen zu handeln. Anspannung übertrage sich auf die Kinder. "Wenn der Lehrer aber gut mit Emotionen umgehen kann und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten hat, dann überträgt sich das auch", erklärt Krämer.
Notwendig wäre die Erfassung der Arbeitszeit
Aber es geht auch um bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte. Dafür setzt sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein. Vor drei Jahren stellte sie einen 15-Punkte-Plan vor, gegen den Fachkräftemangel und für bessere Arbeitsbedingungen. Zu den Vorschlägen zählen kleinere Klassen und die Senkung der Unterrichtsverpflichtung. "Dazu kommen multiprofessionelle Teams an Schulen, mehr Zeit für pädagogische Tätigkeiten, aber auch grundlegende Veränderungen in der Ausbildung und einer besseren Begleitung und Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigenden", sagt die GEW-Vorsitzende Maike Finnern in der "Apotheken Umschau".
Auch die Erfassung der Arbeitszeit hält Finnern für notwendig. Bis heute werde die Arbeitszeit von Lehrkräften nach einem Modell errechnet, das aus dem letzten Jahrtausend stammt. "Die Anforderungen im Schulalltag wie individuelle Förderung, Inklusion, Integration und Beratung werden bei der Arbeitszeit überhaupt nicht berücksichtigt", so Maike Finnern.
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Datum: 13.10.2025 - 08:00 Uhr
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