BW-Trend: CDU-Vorsprung schmilzt
ID: 2205550

(ots) - AfD liegt erstmals vor Grünen / Özdemir bei Ministerpräsidenten-Frage weit vor Hagel / Repräsentative Umfrage im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung
Stuttgart. Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg schmilzt der Vorsprung der CDU, sie bleibt aber mit Abstand stärkste Kraft. Die AfD gewinnt hinzu und zieht erstmals an den Grünen vorbei. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung ergeben. Eine Mehrheit der Wahlberechtigten in Baden-Württemberg wünscht sich, dass die CDU die nächste Landesregierung anführt, obwohl Spitzenkandidat Manuel Hagel nur wenigen bekannt ist. Derzeit regieren die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit der CDU als Juniorpartner.
Großer Vorsprung der CDU schrumpft seit einem Jahr
Wenn an diesem Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CDU auf 29 Prozent, ein Minus von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum Mai. Damit geht der leichte Abwärtstrend der Christdemokraten weiter - vor einem Jahr lagen sie mit 34 Prozent noch 16 Punkte vor den Grünen und 18 Punkte vor der AfD. In der neuen Umfrage gewinnt die AfD, die in Baden-Württemberg als rechtsextremistischer Verdachtsfall gilt, zwei Punkte hinzu und liegt nun mit 21 Prozent erstmals auf Rang zwei. Die Grünen von Spitzenkandidat Cem Özdemir würden gegenüber Mai unverändert 20 Prozent erreichen.
Linke käme erstmals in den Landtag
Die SPD verharrt mit 10 Prozent auf niedrigem Niveau - sie regiert im Bund mit der Union von Kanzler Friedrich Merz (CDU). Die FDP kann ihr Ergebnis von 5 Prozent aus der Umfrage im Mai halten und würde es knapp wieder in den Landtag schaffen. Die Linke wäre stärker als die Liberalen und würde mit 7 Prozent erstmals in das Landesparlament einziehen. Das BSW verliert einen Punkt und würde mit 3 Prozent an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Zum Vergleich: Bei der Landtagswahl im März 2021 hatten die Grünen 32,6 Prozent erreicht, die CDU kam auf 24,1 Prozent, die SPD schaffte 11, die FDP 10,5, die AfD 9,7 Prozent und die Linke 3,6 Prozent. Das BSW wurde erst Anfang 2024 gegründet.
Die meisten wollen CDU-geführte Landesregierung
Nachdem die Grünen mit Ministerpräsident Kretschmann nun seit fast 15 Jahren an der Macht sind, gibt es in Baden-Württemberg den sichtbaren Wunsch nach einem Parteiwechsel an der Spitze der Regierung. 40 Prozent der Befragten würden eine CDU-geführte Landesregierung bevorzugen - das sind allerdings etwas weniger als noch im Mai (minus 2 Punkte). Dagegen hätten unverändert 29 Prozent lieber weiter einen Grünen in der Regierungszentrale. Eine Landesregierung unter Führung der AfD favorisiert gut ein Fünftel der Bürgerinnen und Bürger (21 Prozent, ein Plus von 2 Punkten).
Schwarz-Grün derzeit wahrscheinlichste Variante
Derzeit wäre eine schwarz-grüne Landesregierung die wahrscheinlichste Variante. CDU und Grüne kämen zusammen auf 49 Prozent, AfD, SPD, Linke und FDP nur auf 43 Prozent. Eine Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP hätte dagegen keine Mehrheit. Die drei Parteien hätten zusammen 44 Prozent, AfD, Grüne und Linke kämen gemeinsam auf 48 Prozent. Da niemand mit der AfD regieren möchte, kämen andere Koalitionen derzeit nicht infrage.
Özdemir läge bei Direktwahl noch deutlicher vor Hagel
Beim Personal ist die CDU noch klar im Nachteil, was vor allem an der Bekanntheit von Özdemir liegt. Wenn die Menschen in Baden-Württemberg ihren Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich 41 Prozent für den früheren grünen Bundeslandwirtschaftsminister entscheiden. Nur 17 Prozent würden CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel vorziehen. Der Abstand hat sich nochmal um drei Punkte vergrößert. Markus Frohnmaier von der AfD wünschen sich 8 Prozent als Ministerpräsidenten.
Zuwanderung bleibt mit Abstrichen wichtigstes politisches Problem
Die Zuwanderung bleibt für ein Viertel der Menschen in Baden-Württemberg das wichtigste Problem, das die Politik lösen soll. Allerdings spielt die Migration nicht mehr die Rolle wie noch im Frühsommer. Für gut ein Fünftel zählt die Bildung zu den zentralen Aufgaben. Die Lage der Wirtschaft beschäftigt ebenfalls jeden Fünften. Nach dem von Bosch angekündigten Job-Abbau ist auch die Situation am Arbeitsmarkt etwas stärker in den Fokus gerückt als zuletzt. Sie treibt jeden Zehnten um.
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann.
Für die Umfrage wurden insgesamt 1.158 Menschen in Baden-Württemberg zwischen dem 8. und 14. Oktober 2025 befragt. Die Ergebnisse der Umfrage sind am heutigen Donnerstag, 16. Oktober 2025, unter anderem Thema in den Nachrichtensendungen des SWR.
Ergebnisse, Grafiken sowie Informationen zu Methoden und Fehlertoleranzen der Umfrage stehen online unter www.SWRaktuell.de und www.SWR.de/bwtrend.
Zitate gegen Quellenangabe "BW-Trend von Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung" frei.
Fotos über ARD-Foto.de und auf Anfrage.
Pressekontakt:
Ursula Foelsch, Telefon 0711 929 11034, ursula.foelsch@swr.de
Fragen zum Inhalt: Daniel Asche, Telefon 0711 929 12765, daniel.asche@swr.de
Original-Content von: SWR - Südwestrundfunk, übermittelt durch news aktuellWeitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.10.2025 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 2205550
Anzahl Zeichen: 5773
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: ots
Stadt:
Stuttgart
Kategorie:
Wahlen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 100 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"BW-Trend: CDU-Vorsprung schmilzt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
SWR - Südwestrundfunk (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).