Studie: Stillkinder brauchen rechtzeitig eisenreiche Beikost
ID: 222247
vier bis spätestens sechs Monaten damit beginnen, eisenreiche
Breinahrung zuzufüttern. Ansonsten droht ein möglicherweise
gefährlicher Eisenmangel. Das zeigt eine Studie des
Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE), das der Universität
Bonn angegliedert ist. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift
Clinical Nutrition online erschienen (doi:
10.1016/j.clnu.2010.05.002).
Die FKE-Forscher hatten insgesamt 76 Säuglinge untersucht. Zwei
Drittel von ihnen waren bis zum vierten Monat voll gestillt worden.
Der Rest hatte bereits ab dem dritten Monat ausschließlich
Fertigmilch aus Milchpulver erhalten. Diese enthält mehr als zehnmal
soviel Eisen wie Muttermilch. Allerdings verfügen Neugeborene über
Eisenreserven in der Leber. Die Studiendaten bestätigen, dass diese
Reserven auch bei vollem Stillen in aller Regel bis zum Ende des
vierten Lebensmonats ausreichen: Nur drei Kinder aus der Stillgruppe
hatten zu diesem Zeitpunkt einen leichten Eisenmangel.
In beiden Gruppen begannen die Eltern nach dem vierten Monat
damit, fleischhaltige Breinahrung zuzufüttern. Fleisch ist eine gute
Eisenquelle. Da diese Umstellung immer sukzessive erfolgt, nahmen die
Kinder aus der Stillgruppe allerdings auch im zweiten Lebenshalbjahr
weniger Eisen auf als die Flaschenmilch-Säuglinge. Diese
Ernährungsunterschiede schlugen sich auch im Blutbild nieder: Im
Alter von sieben Monaten hatten zehn Stillkinder ein Eisendefizit, in
der Flaschenmilch-Gruppe dagegen keines. Nach zehn Monaten sahen die
Zahlen ähnlich aus.
Eisen ist ein zentraler Bestandteil des roten Blutfarbstoffs
Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport zuständig ist. "Vor allem
für die Entwicklung des Gehirns ist eine ausreichende
Sauerstoffversorgung wichtig", sagt Studienleiterin Mathilde
Kersting. "Deshalb sollten Eltern auf eine gute Eisenzufuhr achten."
Das ändere nichts daran, dass Muttermilch in den ersten
Lebensmonaten die beste Nahrungsquelle sei. "Wir raten aber,
allerspätestens nach einem halben Jahr mit dem Zufüttern zu beginnen
und die Zahl der Stillmahlzeiten sukzessive zu reduzieren." Dabei
sollten Eltern möglichst zu fleischreichen Gläschen greifen.
Pressekontakt:
Professor Dr. Mathilde Kersting
0231/7922-1018
kersting@fke-do.de
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Datum: 05.07.2010 - 12:42 Uhr
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