Vera Tschechowa wird 70 - "Mit Peter musste ich mich zusammenraufen"
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Schauspielerinnen-Dynastie Tschechowa, wird am 22. Juli 70. Sie hat
nie ein Geheimnis aus ihrem Geburtsdatum gemacht. "Das fände ich
albern", sagt die Schauspielerin gegenüber der Peoplezeitschrift FRAU
IM SPIEGEL.
Mit ihrer Filmstar-Karriere hat sie abgeschlossen, "wegen
schlechter Drehbücher und Rollen, die mich nicht interessierten".
Seit 1992 arbeitet die Ur-Großnichte des berühmten russischen
Dramatikers Anton Tschechow als Drehbuchautorin und Regisseurin.
"Meine Dokumentationen beschäftigen sich mit Persönlichkeiten, deren
Lebensleistungen mich faszinieren", sagt sie. So entstanden unter
anderem einfühlsame TV-Porträts über Hans-Dietrich Genscher, Armin
Mueller-Stahl, Anthony Quinn und Robert Redford.
Vera Tschechowa, die mit ihrem Mann, dem Unternehmensberater und
TV-Produzenten Peter Paschek, in einem Berliner Altbau aus der
Kaiserzeit wohnt, galt als eine der apartesten
Nachwuchsschauspielerinnen der Fünfzigerjahre - mit einem großen
Namen. "Meine Großmutter Olga und meine Mutter Ada waren enorm starke
Frauen", sagt sie. "Wir liebten uns zwar innig, aber ich musste
kämpfen, um meine Eigenständigkeit durchzusetzen." Sie sah sich mit
strengen Maßstäben konfrontiert: "Als ich 1962 den Bundesfilmpreis
für die Böll-Verfilmung ,Das Brot der frühen Jahre' bekam, war ich 22
und natürlich sehr stolz. Selig kam ich nach Hause, wo mich meine
Großmutter mit den Worten empfing: ,Du brauchst dir gar nichts darauf
einzubilden, mein liebes Kind. Ich habe den Film gesehen. So gut
biste nicht. Jetzt fang' erst mal an, richtig an dir zu arbeiten.'
Sie sorgte dafür, dass ich keinen Knall kriegte. Wäre ich zickig
geworden, hätte sie sicher Kleinholz aus mir gemacht."
Veras zweites Korrektiv war Mutter Ada, eine Künstleragentin. Sie
war nicht begeistert, als auf einer Wohltätigkeits-Gala Elvis Presley
ein Auge auf ihre Tochter warf. Als der "King of Rock 'n' Roll"
erfuhr, dass die "German Beauty" in München Theater spielt, kaufte er
für sich und drei Leibwächter sämtliche Eintrittskarten einer
Vorstellung. "Danach fragte er, ob er mich nach Hause begleiten
dürfe. Ich sagte: ,Da wird sich Mami aber freuen!' So war es auch.
Als ich mit Presley samt Begleitung aufkreuzte, fragte Mami: ,Was
will denn der hier?' und verabschiedete ihn."
Männer hatten es nie leicht mit den selbstbewussten,
temperamentvollen Tschechowa-Frauen. Vera heiratete, noch nicht
volljährig, den Schauspieler Hartmut Reck, heute 77. Die Ehe hielt
ein Jahr. Er ist der Vater von Sohn Nikolaus (49), der später von
Schauspieler und Regisseur Vadim Glowna (59) adoptiert wurde und als
Filmkomponist arbeitet. Tschechowas Ehe mit Glowna ging nach 20
Jahren in die Brüche. "Es war überhaupt nichts vorgefallen, aber
unsere Geschichte war auserzählt", sagt sie. "Vadim wollte es zuerst
nicht hinnehmen. Heute sind wir eng befreundet, glucken dauernd
zusammen. Peter und ich treffen uns mit Vadim, der auch in Berlin
lebt, fast jeden dritten Tag."
Drei schwere Schicksalsschläge musste Vera Tschechowa verkraften:
Zuerst den tragischen Tod ihrer Mutter, die mit 49 beim Absturz einer
zweimotorigen Convair 440 Metropolitan der Lufthansa bei Bremen ums
Leben kam. Dann starb ihre abgöttisch geliebte Großmutter mit 83
Jahren. Und zuletzt den Verlust ihres Halbbruders Mischa Tschechow
(aus Adas Ehe mit dem Boxer Conny Rux), der an Krebs erkrankt war und
sich im März 2003 erschoss. Seine Frau Hannelore nahm er mit in den
Tod. "Auf ihren eigenen Wunsch", ergänzt Vera Tschechowa leise.
Was überwog in ihrem Leben - Glück oder Unglück? "Eindeutig
Glück", antwortet sie ohne Zögern. Mit Peter Paschek lebt und
arbeitet sie harmonisch zusammen. "Wir sind schon fast 20 Jahre
verheiratet, mussten uns aber erst zusammenraufen", gibt sie zu.
Pressekontakt:
Ulrike Reisch
Ressortleitung Aktuell
Frau im Spiegel
Tel.: 089-272708977
E-Mail: ulrike.reisch@frau-im-spiegel.de
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Datum: 13.07.2010 - 12:34 Uhr
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