Neue OZ: Kommentar zu Mafia
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Politischer kann Kriminalität nicht sein. Das ist die bittere
Erkenntnis, die am Ende jener Ermittlungen steht, die in Italien zu
den seit Langem schwersten Schlägen gegen die Mafia geführt haben.
Sichtbar sind Kauf von Stimmen und Ämtern, Manipulation durch alle
Ebenen von Politik und Verwaltung. All das zieht wiederum nach sich,
dass Mafia-Clans über politische Macht, über Karrieren, öffentliche
Wohlfahrt, über Arbeitsstellen und öffentliche Aufträge entscheiden.
Und nebenbei Steuermilliarden aus Rom und Brüssel in ihre legalen
Geschäftsbereiche kanalisieren.
Die zweite zentrale Erkenntnis: Das ist kein regionales Phänomen.
Nur ein Narr mag glauben, dieses Unterwandern speziell der legalen
Wirtschaft mache an Italiens Grenzen halt und lasse in einer voll
integrierten EU ausgerechnet Deutschland außen vor.
Die Bundesregierung behauptet trotzdem seit Jahren, sie habe keine
Hinweise auf Mafia. Das kann nur heißen: Sie sieht nicht hin. Sucht
vielleicht in Pizzerien, aber gewiss nicht in Anwaltskanzleien,
Banken, Investment- und Immobilien-Gesellschaften. Also genau dort
nicht, wo die Mafia außerhalb ihrer Stammlande heute ihre stärkste
und schädlichste Aktivität entfaltet.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 13.07.2010 - 22:00 Uhr
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Kategorie:
Politik & Gesellschaft
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