NABU: "Cruise Days 2010" Tummelplatz für umweltschädliche Luxusliner
Schiffsdiesel statt Schweröl - Weiße Traumschiffe gefährden Gesundheit und Klima
ID: 234958
dreitägigen Kreuzschifffahrtsschau "Cruise Days 2010" in Hamburg
zeigte der NABU Unverständnis darüber, dass Hafenstädte wie Hamburg
klimaschädliche Luxuskreuzer willkommen heißen und feiern, anstatt
ihnen über ökologisch differenzierte Liegegebühren Anreize zur
Abgasreinigung zu geben. "Ein Luxusliner stößt täglich umgerechnet so
viel Ruß- und Schwefelpartikel aus wie 12.000 Pkw, bei einzelnen
Schadstoffen sogar so viel wie 350.000 Autos. Solche Werte sind für
die Anwohner lebensbedrohlich, für das Weltklima verheerend und daher
an Land längst verboten", sagte der Vorsitzende des NABU Hamburg,
Alexander Porschke. Es sei Zeit, das ökologische Ruder rumzureißen
und die wachsenden Feinstaubemissionen der Ozeanriesen in einem
ersten Schritt durch den Umstieg auf Schiffsdiesel zu reduzieren.
"Traumschiffe als Albtraum für die Umwelt - dagegen müssen alle aktiv
werden: Die Hafenstädte mit Landstromanschlüssen, die Betreiber mit
umweltfreundlichen Schiffen und die Urlauber mit Interesse an Umwelt-
und Klimaschutz", so Porschke.
Bei den "Cruise Days" haben sich für Hamburg die vermeintlichen
Traumschiffe AIDAaura, AIDAluna, Astor, Columbus, Deutschland und
Mein Schiff angekündigt. Ein neuer Rekord - leider auch beim
Feinstaub: allein die genannten sechs Schiffe werden während der
Cruise Days bis zu 1600 Tonnen Kohlendioxid, 20 Tonnen Stickoxide und
1920 Kilogramm krebserregenden Ruß in die Atmosphäre blasen. Über 100
Kreuzfahrtriesen sollen Hamburg in diesem Jahr anlaufen. Sie werden
allesamt mit Schweröl betrieben, einem Abfallprodukt der Ölindustrie,
an dem die Reeder aus reiner Profitgier festhalten, anstatt auf
vergleichbar sauberes Flüssiggas oder Schiffsdiesel und Rußfilter
umzusteigen. Der Umstieg würde den Ticketpreis nur um wenige Euro
erhöhen. "Wer Luxusschiffe mit dem Billigtreibstoff Schweröl betankt,
versündigt sich an Umwelt- und Klimaschutz", sagte
NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
Für Schiffe gibt es bisher nur sehr schwache Grenzwerte für
Schadstoffemissionen. Seit Anfang Juli ist der Schwefelanteil auf
Nord- und Ostsee immerhin auf 1,0 Prozent beschränkt. Und ab 2015
dürfen alle Schiffe, die die Nord- und Ostsee befahren, nur noch
Treibstoff, der maximal 0,1 Prozent Schwefel enthält, verwenden. "Das
ist immer noch hundertmal mehr Schwefel als bei Diesel für Pkw und
Lkw, und für Ruß gibt es nach wie vor gar keine Vorgaben. Wir fordern
die Reeder daher auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und zunächst
die Kreuzfahrtschiffe freiwillig mit Schiffsdiesel und Filtertechnik
auszustatten", so Oeliger.
Ein Hintergrundpapier zum Thema Kreuzschifffahrt und
(Ruß-)Emissionen finden Sie hier: http://www.russfrei-fuers-klima.de/
fileadmin/user_upload/PDFs/Hintergrundpapier_Kreuzfahrtschiffe_und_Ru
ss_04032010.pdf
Originaltext vom NABU
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500, Telefax: 0
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Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 030-284984-1613.
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Datum: 29.07.2010 - 11:14 Uhr
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