Elterngeldbezug von Vätern: große regionale Unterschiede

Elterngeldbezug von Vätern: große regionale Unterschiede

ID: 237103
(ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, bezogen
bundesweit 21% aller Väter eines im Jahr 2008 geborenen Kindes
Elterngeld. Dabei gab es große regionale Unterschiede. Die höchsten
Väterbeteiligungen hatten mit jeweils rund 27% Bayern, Berlin und
Sachsen, die niedrigste das Saarland mit etwa 12%.

Bei einer tieferen regionalen Betrachtung ist besonders die hohe
flächendeckende Väterbeteiligung in Bayern auffällig. In 75 der 96
bayerischen Kreise lag der Anteil der Väter, die Elterngeld bezogen,
bei mindestens 25%. Zum Vergleich: deutschlandweit erreichten 112 der
insgesamt 412 Kreise einen solch hohen Wert. Die Kreise mit der
höchsten Väterbeteiligung lagen jedoch nicht in Bayern: dies waren
die thüringische Stadt Jena (43%), gefolgt von der brandenburgischen
Landeshauptstadt Potsdam (39%). Die Kreise mit der geringsten
Inanspruchnahme des Elterngeldes von Vätern waren mit jeweils 9% die
Stadt Gelsenkirchen und der Landkreis Olpe (beide
Nordrhein-Westfalen) sowie der niedersächsische Landkreis
Nienburg/Weser mit 8%.

Die Höhe des Elterngeldes ist entsprechend den gesetzlichen
Bestimmungen abhängig vom bisherigen Verdienst der Mütter
beziehungsweise Väter. Es beträgt grundsätzlich 67% des wegfallenden
monatlichen durchschnittlichen Nettogehaltes der letzten zwölf Monate
vor der Geburt des Kindes; mindestens 300 Euro und höchstens 1800
Euro. Der Mindestbetrag in Höhe von 300 Euro wird auch gezahlt, wenn
vor der Geburt des Kindes kein Einkommen erzielt wurde. Der
durchschnittliche Elterngeldanspruch von Vätern, die vor der Geburt
des Kindes erwerbstätig waren, lag im ersten Bezugsmonat bundesweit
bei 1 131 Euro. Er war damit rund ein Drittel höher als der
vergleichbare Anspruch von Müttern (844 Euro).

Bei der durchschnittlichen Höhe des Elterngeldanspruchs
erwerbstätiger Väter und Mütter gab es deutliche regionale


Unterschiede. Während er in drei von vier westdeutschen Kreisen bei
mindestens 1 100 Euro lag, gab es in Ostdeutschland keinen Kreis, in
dem dieser Wert erreicht wurde. Dort lag der durchschnittliche
Elterngeldanspruch größtenteils unter 1 000 Euro. Bundesweit am
höchsten war der durchschnittliche Elterngeldanspruch der vor Geburt
des Kindes erwerbstätigen Väter im bayerischen Landkreis Eichstätt
mit 1 355 Euro, am geringsten mit 816 Euro im thüringischen
Saale-Orla-Kreis.

Auch beim durchschnittlichen Elterngeldanspruch der vor Geburt des
Kindes erwerbstätigen Mütter besteht ein deutliches Ost-West-Gefälle.
In Ostdeutschland bezogen sie in mehr als jedem zweiten Kreis (56%)
weniger als 750 Euro, in Westdeutschland dagegen nur in jedem siebten
Kreis (14%). Auf der anderen Seite hatten Mütter, die vor der Geburt
des Kindes erwerbstätig waren, in fast jedem dritten westdeutschen
Kreis (31%) einen durchschnittlichen Elterngeldanspruch von 850 Euro
und mehr, in Ostdeutschland dagegen nur in jedem fünfundzwanzigsten
Kreis (4%). Am höchsten war der Elterngeldanspruch erwerbstätige
Mütter in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf (1
060 Euro), am geringsten mit 646 Euro im niedersächsischen Landkreis
Wittmund.

Der Anteil der vor der Geburt des Kindes erwerbstätigen Väter war
in Ost- und Westdeutschland mit 82% beziehungsweise 83% fast gleich.
Bei Müttern war der Anteil der vor der Geburt des Kindes
Erwerbstätigen in Ostdeutschland mit 60% höher als in Westdeutschland
mit 55%.

Diese und weitere Ergebnisse der Elterngeldstatistik für im Jahr
2008 geborene Kinder zu allen 412 Kreisen in Deutschland sowie
dazugehörige Kreiskarten sind kostenlos abrufbar im
Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen
(Suchbegriff: "Elterngeld Kreise"). Bei der Elterngeldstatistik steht
die rückwirkende Betrachtung der beendeten Leistungsbezüge im
Vordergrund. Aussagen über die aktuelle Inanspruchnahme des
Elterngeldes sind damit nicht möglich.

Weitere Auskünfte gibt:

Zweigstelle Bonn, Sascha Krieger, Telefon: (0611) 75-8167, E-Mail:
jugendhilfe@destatis.de



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

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Datum: 03.08.2010 - 08:00 Uhr
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