Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
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Das Massaker an einem Ärzteteam zeigt das erbärmliche Wesen der
Taliban und deren skrupellose, aber erfolgreiche Guerilla-Strategie:
Die Radikalislamisten brüsten sich mit dem Mord an zehn wehrlosen
Menschen, die aus England, Deutschland und den USA in den Krieg am
Hindukusch gingen, um den Ärmsten zu helfen.
Dieses Blutbad reiht sich ein in eine Serie von Entführungen und
Anschlägen. Die Fanatiker wollen verängstigen, abschrecken, den
Willen der Gegner brechen. Deshalb foltern sie auf Dorfplätzen,
schneiden Lehrern von Mädchenschulen Nase und Ohren ab oder köpfen
Geiseln vor laufender Kamera. Die Wirkung bleibt nicht aus: Viele
Afghanen wagen es nicht mehr, mit NATO, UNO oder ihrer eigenen
Regierung zusammenzuarbeiten. Und in Europa und den USA hat sich eine
tiefe Frustration etabliert. Die populären Rückzugsforderungen sind
zugleich eine sehr wichtige Motivationsquelle der Taliban.
Dass sich die Extremisten siegesgewiss geben, ist nicht
verwunderlich. Die deutsche Regierung trägt ihren Teil dazu bei. Sie
empört sich etwa über das Ärzte-Massaker und fordert eine Bestrafung
der Täter. Die wird aber ausbleiben - wie bei früheren
Taliban-Verbrechen an Deutschen. Die afghanische Polizei kann es
nicht, die Bundeswehr darf es nicht. Berlin appelliert zugleich an
die Taliban, über Frieden zu verhandeln. Das ist bitter.
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Datum: 08.08.2010 - 22:00 Uhr
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