Nachhaltige Entwicklung in Deutschland ? Ressourcenproduktivität stagniert
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Nachhaltige Entwicklung in Deutschland ? Ressourcenproduktivität stagniert
(Berlin, 12.08.2010) In seinem dritten Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland zieht das Statistische Bundesamtes das Fazit, dass die nominell gestiegene Rohstoffproduktivität, lediglich Nebeneffekt einer Verlagerung und eines Strukturwandels der Wirtschaft ist. Damit wird klar, dass das Ziel der Bundesregierung die Ressourcenproduktivität bis 2020 zu verdoppeln mit den bisherigen Maßnahmen nicht zu erreichen ist.
Im Bericht heißt es zunächst: "Die Rohstoffproduktivität erhöhte sich zwischen 1994 und 2008 um 39,6 %." Bei der genaueren Analyse stellt das Statistische Bundesamt aber unter anderem fest, das diese Zunahme vor allem auf einen Strukturwandel der deutschen Wirtschaft hin zu weniger rohstoff-intensiven Branchen (wie Dienstleistung) zurück zu führen ist. Darüber hinaus müsse bei der Betrachtung der Entwicklung des Rohstoffindikators bedacht werden, dass immer weniger Rohstoffe in ihrer ursprünglichen Form importiert, sondern viel mehr als Halb- und Fertigwaren eingekauft würden. Erst durch die Berechnung der Rohstoffäquivalente kann also eine realistische Abschätzung der Rohstoffproduktivität vorgenommen werden. Und diese fällt deutlich geringer aus, als die ersten Zahlen vermuten lassen.
Damit wird aber auch klar, dass das ambitionierte Ziel der Bundesregierung mit diesem Trend und den vorhandenen Maßnahmen bis 2020 nicht erreicht werden kann.
Um der Verbesserung der Rohstoffproduktivität neuen Schub zu verleihen, sind daher ein Umdenken und gebündelte Maßnahmen notwendig, um ungenutzte Ressourceneffizienzpotenziale in den Unternehmen selbst zu identifizieren und in echte Rohstoffproduktivität umzuwandeln. In Unternehmen schlummern enorme weitere Potenziale Ressourceneffizienz zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und ?vorteil zu machen, die bislang ungenutzt sind.
Es gibt regional bereits sehr gute Informations- und Beratungsangebote, die vor allem in KMU gute Erfolge bei der Ressourcen- und Kosteneinsparung vorweisen können. Das ZRE versucht, das Beratungsnetzwerk bundesweit zu knüpfen und unterstützt systematisch den Prozess, die Fülle wissenschaftlicher Erkenntnisse in verständlicher Form an die Praktiker heranzubringen.
Bei 200.000 gewerblichen KMU in Deutschland wird aber der Beratungsansatz allein auch dann nicht das notwendige Maß an Veränderungen bringen, wenn alle Bundesländer ihre Anstrengungen vervielfachen würden.
Rohstoffe sind als treibender Kostenfaktor noch selten Impulsgeber für Innovation. Viele Rohstoffe sind in den letzten Dekaden sogar billiger geworden. Eine erfolgreiche Strategie mit Blick auf das Verdoppelungsziel der Bundesregierung wird sich konsequent mit Globalinstrumenten auseinandersetzen müssen, die Standards setzen für Effizienz, Recycling und Anreize z.B. in der Steuersystematik oder einem Toprunner-Wettbewerb um Effizienz.
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VDI Zentrum Ressourceneffizienz
Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz mit Sitz in Berlin ist eine Tochter der VDI GmbH und wurde im Juni 2009 mit Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gegründet. Kernaufgabe des ZRE ist es, den integrierten Einsatz von Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutztechnologien allgemein verständlich und umfassend darzustellen und zu befördern. Der Auftrag des ZRE ist es, einen wirksamen Beitrag zur Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zu Ressourceneffizienz in praktischen Anwendungsfeldern zu leisten. Dies ist verbunden mit der Zielsetzung, den Verbrauch an natürlichen Ressourcen zu verringern, eine höhere Wertschöpfung mit mehr Arbeitsplätzen und höherer Qualifikation der Beschäftigten zu erreichen und die internationale Wettbewerbsposition der deutschen Wirtschaft zu stärken.
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Datum: 12.08.2010 - 19:17 Uhr
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