Posch: 'Gegensteuern bei Nachwuchs- und Fachkräftemangel'

Posch: 'Gegensteuern bei Nachwuchs- und Fachkräftemangel'

ID: 242106

Posch: 'Gegensteuern bei Nachwuchs- und Fachkräftemangel'



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Berufsbildungszentren des Handwerks müssen Entwicklungschancen nutzen: Vom Bildungszentrum zum Kompetenzzentrum - Ausbildung im hessischen Handwerk vor neuen Herausforderungen

"Die zukünftige Entwicklung des hessischen Handwerkes hängt im Wesentlichen von seinem Nachwuchs ab. Die sinkende Zahl von Ausbildungsplatzbewerbern wird in den kommenden Jahren das Handwerk in Hessen vor einige Herausforderungen stellen. Vorausberechnungen des Hessischen Statistischen Landesamtes zeigen, dass im Schuljahr 2020/2021 voraussichtlich noch 500.000 Schüler die allgemein bildenden Schulen in Hessen besuchen. Im Vergleich zu dem Schuljahr 2007/2008 entspricht dies einem Rückgang um 150.000 Jugendliche oder 23%", so der Hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch.

"Wir wollen dem prognostizierten Nachwuchs- und Fachkräftemangel gegensteuern. Eine erfolgversprechende Strategie kann in dieser Situation die regionalisierte Profilbildung der Berufsbildungszentren des Handwerkes sein. Zu diesem Ergebniss kommt eine Studie, die vom Hessischen Wirtschaftsministerium und der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern beim Institut Technologie und Bildung an der Universität Bremen in Auftrag gegeben wurde, um Ursachen und Reaktionsmöglichkeiten für Politik und Handwerk zu analysieren", sagte Minister Posch heute anlässlich der gemeinsamen Präsentation der Ergebnisse der Studie mit dem Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) Bernd Ehinger und dem Geschäftsführer der ARGE Harald Brandes.

"Die Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ) des Handwerks müssen angesichts des zu erwartenden Rückgangs der Zahl der Ausbildungsplatzbewerber ihre Kernaufgaben erweitern, neue Strategien entwickeln und eine regionalisierte Profilbildung erreichen. Sie müssen ihre multifunktionalen, innovativen Bildungsdienstleistungen ausbauen", fasste Posch die Ergebnisse der Studie des Instituts Technologie und Bildung an der Universität Bremen zusammen.



"Die Empfehlungen", so Posch, "richten sich zum einen auf die Stärkung des Kerngeschäfts, die berufliche Ausbildung. Es bedarf insbesondere zusätzlicher Anstrengungen bei der Rekrutierung des Nachwuchses, des Ausbaus der praktischen Berufsorientierung oder der Berufsvorbereitung, der Erhöhung der Attraktivität des Handwerks für Jugendliche mit allgemeiner Hochschulreife aber auch eines auf Jugendliche mit Lernschwächen abge¬stimmten didaktischen Konzepts. Gerade aufgrund ihrer Nähe zur betrieblichen Arbeitswelt sind die BTZ die am besten geeigneten Lernorte für die praktische Berufsorientierung", stimmte Posch dem Befund des Gutachtens zu.

"Die BTZ sind neben den Handwerksbetrieben selbst die zentralen Bildungsorte des Handwerks, dort findet der entscheidende Prozess statt, der Handwerk erst zum Handwerk macht, nämlich der Prozess "Qualität durch Qualifizierung". Unsere Berufsbildungszentren sorgen gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag auf allen Stufen der beruflichen Nachwuchs- und Qualifizierungssicherung für den Erhalt und die zukunftsgerichtete Ausgestaltung der Leistungsfähigkeit des Handwerks in Hessen", stellte der Hessische Handwerkspräsident Bernd Ehinger fest. "Die Berufsbildungs- und Technologiezentren sind multifunktionale Dienstleistungszentren, die über die überbetriebliche Lehrlingsausbildung hinaus das "Traditionsgeschäft" der Meistervorbereitung betreiben und viele weitere Fort- und Weiterbildungen im Bereich der Erwachsenenbildung, Umschulungen und andere Qualifizierungsmaßnahmen sowie Beratungen anbieten", so Ehinger.

"Im vergangenen Jahr wurden 2.013 Fortbildungslehrgänge für knapp über 18.000 Teilnehmer angeboten, das entspricht rund 3,4 Millionen Teilnehmerstunden. Und im Bereich der überbetrieblichen Ausbildung hatten wir in den Zentren fast 4.400 Lehrgänge mit knapp 45.000 teilnehmenden Lehrlingen und einem Volumen von 2.4 Millionen Teilnehmerstunden", beschrieb ARGE-Geschäftsführer Harald Brandes die aktuelle Situation.

"Für unsere Berufsbildungs- und Technologiezentren ist in der Zukunft folgendes wichtig", erklärte Brandes: "Durch den demografischen Wandel wird die Zahl der Ausbildungsverhältnisse zurückgehen. Die Folge wird eine geringere Auslastung der überbetrieblichen Unterweisung sein. Hier bedarf es einer Kompensation. Den steigenden Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen der Fach- und Führungskräfte des Handwerks steht ein Bewerberpotential aus den Schulen gegenüber, das aus der Sicht vieler Handwerksbetriebe nur zum Teil über die erforderlichen Voraussetzungen verfügt. Aufgrund der betrieblichen Nähe unserer Bildungszentren besteht hier die Möglichkeit der Profilierung im Feld der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung."

Der ARGE-Geschäftsführer betonte, dass betriebliche Bedarfslagen für Fort- und Weiterbildung die BTZ unmittelbar in Erfahrung bringen und entsprechende Angebote machen können. "Die gewachsene Nähe und Zusammenarbeit zwischen den beiden Lernorten Berufsschulen und Berufsbildungs- und Technologiezentren ist auszubauen, um die Herausforderungen der Zukunft kooperativ zu bewältigen."

Brandes sieht im Wissens- und Technologientransfer ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld für die Berufsbildungs- und Technologiezentren. "In der engen Kooperation zu den Betrieben besteht die Möglichkeit, sich zu Innovationsnetzwerken zusammenzuschließen und zukünftig eine engere Verzahnung mit den Hochschulen zu suchen", so Brandes.

Minister Posch betonte, dass überbetriebliche Ausbildung auch weiterhin eine ganz wichtige Rolle in der beruflichen Ausbildung einnehme, und versicherte, dass das bestehende Förder-programm des Landes dazu eingesetzt werde, die BTZ-Standorte bei ihrer Anpassung an die kommenden Erfordernisse zu unterstützen. "Wir werden unseren Beitrag leisten, damit das Handwerk mit gut ausgebildetem Nachwuchs attraktiv bleibt und die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge möglichst steigt", so Posch.

Hintergrund:
Die investive Förderung der Bildungszentren in Hessen betrug in den letzten 9 Jahren rd. 35,4 Millionen Euro. Sie kam über 40 Einrichtungen zugute, die überwiegend zum Handwerk gehören. Zusätzlich fördert Hessen die überbetrieblichen Ausbildungslehrgänge. Hier wurden seit 2003 aus Landesmitteln rd. 28,2 Mio. Euro bewilligt.


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Datum: 12.08.2010 - 20:47 Uhr
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