DGAP-News: AlixPartners Studie: LKW-Hersteller richten Blick nach Russland, Indien und China
ID: 254076
08.09.2010 11:15
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AlixPartners-Studie:
Europäische LKW-Hersteller richten Blick nach Russland, Indien und China
- Zyklische Industrie: Nach dramatischem Umsatzeinbruch nun robuste und
dynamische Erholung in Sicht
- Kraftvolle Restrukturierung: Trotz eines bis dahin nie da gewesenen
Produktionsrückgangs blieben die meisten Hersteller und Zulieferer im
letzten Jahr profitabel
- Kein globaler Markt für LKWs: Regionale Lösungen gefragt, insbesondere in
Indien, China und Russland
- Emerging markets wachsen vor allem im mittleren Preissegment - Chancen
für europäische Hersteller
- Enges Spielfeld: Begrenzte Zahl von Kooperationsmöglichkeiten verlangt
individuelle Strategien in BRIC-Ländern
München, 8. September 2010 - Nach den enormen Umsatzeinbrüchen im letzten
Jahr erholt sich die weltweite Nachfrage nach LKWs zunehmend dynamisch.
Entsprechend dem zyklischen Verlauf dieser Industrie sind in Europa und
selbst den USA klare Tendenzen zur Erholung zu erkennen. Das langfristig
stärkste Wachstum wird in Russland, China und besonders Indien erwartet.
Diese Märkte sind allerdings von spezifischer Nachfrage nach speziell auf
die Region zugeschnittenen Lastwagen geprägt. Technisch hochgerüstete LKWs
wie in Europa lassen sich in den aufstrebenden Märkten des Ostens kaum
verkaufen. Das mittlere Preissegment hat dort die besten
Wachstumsaussichten. Die Besonderheiten der BRIC-Märkte machen
Kooperationen mit Herstellern aus den jeweiligen Ländern sinnvoll.
Angesichts der hohen Anbieter-Konzentration sind die strategischen Optionen
für westliche LKW-Hersteller und Zulieferer jedoch häufig begrenzt. Das ist
das Ergebnis einer Studie der auf Turnarounds und
Ertragssteigerungsprogramme spezialisierten Unternehmensberatung
AlixPartnersüber die weltweite LKW-Industrie.
Weltweit ging die Produktion im vergangenen Jahr von rund 2,6 Millionen
LKWs (2008) auf rund 1,7 Millionen LKWs (2009) zurück. In den europäischen
Märkten musste sogar ein bis dahin nie da gewesener Rückgang in der
Produktion von Neufahrzeugen vonüber 60 Prozent verkraftet werden.
Angesichts dieser Zahlen nötigt die Tatsache, dass die LKW-Industrie im
Durchschnitt noch immer ein positives EBITDA in Höhe von 3,3 Prozent
erreicht hat, hohen Respekt ab. Erreicht wurde dies mit Hilfe einer
durchgreifenden Restrukturierung: Von der Anpassung der Kapazitäten, extrem
flexiblen Arbeitszeitmodellen,übergangsweise vollem Herunterfahren der
Produktionswerke bis zur rigiden Liquiditätssicherung wurden alle Register
gezogen. In Deutschland ging trotz des dramatischen Absatzeinbruchs
lediglich ein Unternehmen der Trailer-Industrie in Insolvenz.
Für die nächsten Jahre ist für die stark zyklische LKW-Industrie eine
robuste und dynamische Erholung zu erwarten. Für Europa rechnet die Studie
von AlixPartners damit, dass bis 2013 das Absatzniveau auf den Stand vor
der Krise zurückkehren wird. Das langfristig stärkste Wachstum wird jedoch
für die Märkte Russland, China und Indien erwartet. Gerade die chinesischen
Hersteller erlitten während der vergangenen zwei Jahre kaum
Umsatzeinbrüche. Entsprechend konnten die asiatischen Hersteller im Jahr
2009 auch die höchsten Gewinne erzielen: Sie erreichten ein
durchschnittliches EBITDA von rund sieben Prozent und einen ROCE von rund
neun Prozent.
'Es ist eine enorme Leistung, dass die europäischen LKW-Hersteller trotz
des beispiellosen Nachfrageeinbruchs vonüber 60 Prozent im vergangenen
Jahr wirtschaftlich relativ erfolgreich waren. Dies zeigt die
Leistungsfähigkeit der Branche. Jetzt kommt es für die LKW-Industrie darauf
an, Strategien zu entwickeln, um am starken Wachstum der BRIC-Märkte und
Schwellenländer teilnehmen zu können', erläutert Elmar Kades, Director bei
AlixPartners.
Um am schnelleren Wachstum anderer Märkte teilnehmen zu können, müssen die
europäischen Hersteller sich auf deren spezifische Gegebenheiten
einstellen. Bisher wurden in diesen Ländern vor allem lokale
'Billig-Trucks' für ca. 20.000 EUR hergestellt, welche jedoch den
Anforderungen bezüglich Emission und steigender Produktivität nicht länger
gerecht werden. Insbesondere das mittlere Preissegment, also der Markt für
verbrauchs- und emmissionsärmere LKWs mit großer Ladekapazität im
Preissegment von 30.000 bis 50.000 Euro, wächst in den Entwicklungsländern
stark an. 2015 wird dieses Segment mehr als 30 Prozent Marktanteil
besitzen, wertmäßig sogar rund 50 Prozent. Hersteller in Russland, Indien
und China produzieren somit vermehrt auf einem Preisniveau, das der Hälfte
des Preisniveaus westlicher Hersteller entspricht. Dabei können die lokalen
Hersteller die Nachfrage optimal bedienen, da sie die regionalen
Anforderungen an die Fahrzeuge am besten kennen und heute bereits eine
marktbeherrschende Stellung einnehmen.
'In den Wachstumsmärkten werden die Hightech-Trucks aus Europa, die rund um
die Uhr einsatzbereit sind und höchsten Sicherheitsanforderungen genügen,
kaum benötigt. Der Marktanteil wird dort aller Voraussicht nach selbst 2015
nicht mehr als drei Prozent betragen. Auch die günstigeren Auslaufmodelle
der westlichen Anbieter finden dort keinen besonders großen Absatz. Es
kommt vielmehr darauf an, günstige Fahrzeuge mit passenden Spezifikationen
für die jeweilige Region herzustellen', sagt Vinzenz Schwegmann, Managing
Director und Leiter des Automobilteams von AlixPartners, zur notwendigen
Strategie westlicher LKW-Hersteller Produkte für verschiedene Emerging
Markets zu lokalisieren.
Der Studie von AlixPartners zufolge sind westliche LKW-Hersteller in den
Emerging Markets insbesondere dann erfolgreich, wenn sie Kooperationen mit
einem starken lokalen Anbieter eingehen. Das strategische Spielfeld ist
allerdings bereits deutlich eingeschränkt. 'In China, Indien und Russland
sind viele Kooperationspartner bereits vergeben', erläutert Elmar Kades. In
Russland sind drei von vier lokale Anbieter bereits starke Allianzen
eingegangen, in Indien drei von fünf und in China vier der sechs größten
Hersteller. Dies stellt die europäischen Anbieter nicht selten vor ein
Dilemma, da eine Strategie organischen Wachstums in vielen Ländern nur
unter erschwerten Bedingungen möglich ist. Ein organisches Wachstum
westlicher LKW-Hersteller wie in Brasilien ist in den Ländern China, Indien
und Russland aufgrund der Stärke der lokalen Anbieter schlichtweg nicht
möglich.
In den Wachstumsmärkten ohne eigene LKW-Industrie liefern sich die
verschiedenen LKW-Hersteller aus allen Teilen der Welt ein Wettrennen, so
die AlixPartners Studie. Die Exporte westlicher LKW-Hersteller nach Afrika,
Asien und Lateinamerika (außer BRIC) sind demnach in den vergangenen Jahren
zwar kontinuierlich gewachsen. Allerdings erobern die Hersteller aus den
BRIC-Staaten in diesen Märkten immer größere Marktanteile. Insbesondere
chinesische LKWs finden in Afrika, im Mittleren Osten und in Südostasien
immer stärkeren Absatz.Über die Studie
Die AlixPartners Studieüber die LKW-Industrie beruht auf einer weltweiten
Benchmark-Analyse von Zulieferern und LKW-Herstellern. Zudem wurdenöffentlich verfügbare volkswirtschaftliche Daten und Prognosen verwendet.Über AlixPartners
Mit rund 1000 Mitarbeitern in weltweit vierzehn Büros undüber 2000
abgeschlossenen Projekten seit der Gründung im Jahr 1981 zählt AlixPartners
international zu den führenden Experten für Ertragssteigerungsprogramme und
Turnarounds. AlixPartners setzt ausschließlich erfahrene Führungskräfte aus
Industrie und Beratung ein, die bei Bedarf als Manager auf Zeit auch
operative Führungsverantwortungübernehmen. AlixPartners ist seit dem Jahr
2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten.
Weitere Informationen:
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Simon Baumann
T +49.(0)89. 2000 30-33
F +49.(0)89. 2000 30-40
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