Intakte Umwelt schafft Umsatz / WWF: Tourismusbranche muss Verantwortung für Schutz der Biodiversität übernehmen
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Küstenlandschaft am Mittelmeer, Golfplätze und Marinas statt
artenreicher Feuchtgebiete und Mangrovenwälder - Massentourismus
hinterlässt auf der ganzen Welt Narben in der Natur. Dabei ist der
Wirtschaftszweig Tourismus direkt auf eine intakte Umwelt angewiesen.
Für 80 Prozent der deutschen Urlauber ist das Erleben intakter Natur
ein wichtiger Bestandteil der Ferien. Der WWF fordert anlässlich des
Welttourismustag den Ausbau nachhaltiger Tourismusangebote und
ermahnt den Reisesektor seiner Verantwortung für die Umwelt gerecht
zu werden.
"Die Auswirkungen des globalen Tourismus auf die Biodiversität und
damit auf das größte Kapital der Branche sind offensichtlich", sagt
Birgit Weerts, Tourismusexpertin beim WWF. "Weltweit haben viele
Meeres- und Küstenregionen mit den negativen Folgen einer verfehlten
Entwicklung im Tourismus zu kämpfen. Aus diesen Fehlern muss die
Branche lernen."
Auch in der beliebtesten Tourismusdestination, dem Mittelmeer,
scheint die Fehlentwicklung noch nicht gestoppt. An Marokkos Küsten
sind nach WWF Angaben Investitionen geplant, um jährlich 10 Millionen
Touristen zusätzlich ins Land zu locken. Notwendige Infrastrukturen
wie Abwasserreinigung, Brauchwassernutzung und Müllentsorgung
existieren dabei jedoch nicht. Verlierer dieses ungeregelten
Wachstums könnte die vom Aussterben bedrohte Mönchsrobbe werden. Eine
der Restpopulationen befindet sich vor Marokkos Atlantikküste.
"Wir könnten eines der seltensten Säugetiere Europas verlieren,
wenn die Betonwüste über das Mittelmeer hinaus wuchert und die
spärlichen Lebensräume der Mönchsrobbe auch hier verbaut werden"
warnt Birgit Weerts. "Wir brauchen verbindliche Mindeststandards für
Planung, Bebauung und Erschließung neuer Tourismus-gebiete."
Gerade Orte mit besonders hoher biologischer Vielfalt sind meist
für touristische Aktivitäten attraktiv - etwa Korallenriffe für den
Tauchtourismus. Ein intaktes Korallenriff ist gleichzeitig
Kinderstube für zahlreiche Fischarten, Heimat für einzigartige marine
Lebensgemeinschaften und Umsatzbringer durch begeisterte
Tauchtouristen. Mit Walbeobachtungen z.B. werden allein in
Lateinamerika ca. 225 Millionen Euro im Jahr erwirtschaftet.
"Die Natur stellt unentgeltlich die Geschäftsgrundlage für den
Tourismus bereit, da sollte ein rücksichtsvoller Umgang mit der
ökologischen Infrastruktur als selbstverständliche Investition
gesehen werden" so Weerts weiter.
Pressekontakt:
Birgit Weerts, WWF Tourismusexpertin
Tel: 0151 18854956
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Datum: 25.09.2010 - 10:05 Uhr
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