Alzheimer: Cholesterinsenker fördern Abbau gefährlicher Mini-Eiweiße im Gehirn

Alzheimer: Cholesterinsenker fördern Abbau gefährlicher Mini-Eiweiße im Gehirn

ID: 267756
(ots) - Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels
können vermutlich auch den Abbau gefährlicher Mini-Proteine im Gehirn
beschleunigen. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn, die jetzt
im Journal of Biological Chemistry erschienen ist
(doi: 10.1074/jbc.M110.149468). Demnach sorgen Wirkstoffe aus der
Gruppe der Statine dafür, dass Immunzellen im Gehirn vermehrt ein
bestimmtes Enzym ausscheiden. Dieses Enzym zerstört das so genannte
Amyloid-beta-Peptid, das für den Tod der Nervenzellen bei Alzheimer
verantwortlich sein soll.

Statine sind die am häufigsten verschriebenen Medikamente zur
Senkung des Cholesterinspiegels. Manche epidemiologische Studien
deuten zudem darauf hin, dass Statine vor der Alzheimer-Krankheit
schützen können. Bislang ist dieser Zusammenhang jedoch umstritten.

Die Bonner Forscher haben nun neue Argumente vorgelegt, die diese
These stützen. Sie konnten in Zellkulturen und Versuchen mit Mäusen
zeigen, dass Statine die Ausschüttung des Enzyms IDE verstärken. Bei
der Alzheimer-Krankheit kommt es im Gehirn zur Ablagerung von
Proteinen. Diese gefährlichen Plaques bestehen vor allem aus dem
kleinen Amyloid-Beta-Peptid (A-Beta). IDE kann A-Beta sehr effektiv
abbauen.

"Dieser Effekt beruht erstaunlicherweise nicht auf der
Cholesterin-senkenden Wirkung der Statine", betont Professor Dr.
Jochen Walter von der Klinik für Neurologie. "Statine hemmen jedoch
gleichzeitig die Bildung so genannter Isoprenoide. Über diesen
Nebeneffekt sorgen sie dafür, dass die so genannten Microgliazellen
im Gehirn vermehrt IDE ausschütten."

Der jetzt aufgeklärte Wirkmechanismus lässt auf eine neue
Generation von Alzheimer-Medikamenten hoffen. So gibt es Substanzen,
die die Isoprenoid-Synthese behindern, ohne in den
Cholesterin-Haushalt der Zellen einzugreifen. Einige von ihnen werden


zum Beispiel zur Therapie bestimmter Krebsarten eingesetzt.

"Wir haben mit einem derartigen Krebsmedikament Mäuse behandelt",
erklärt Walters Mitarbeiter Dr. Irfan Y. Tamboli. "In ersten
Untersuchungen konnten wir dabei einen erhöhten Abbau von A-Beta im
Blut feststellen." Als nächstes wollen die Bonner Wissenschaftler die
Wirksamkeit dieser Substanzen im Gehirn testen.



Pressekontakt:
Professor Dr. Jochen Walter
Tel.: 0228/287-19782
E-Mail: Jochen.Walter@ukb.uni-bonn.de

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Datum: 01.10.2010 - 10:05 Uhr
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