Neue OZ: Kommentar zum Deutschen Buchpreis
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Betriebsunfall im Literaturbetrieb: Die Vergabe des Deutschen
Buchpreises ausgerechnet an Melinda Nadji Abonji kommt denkbar
überraschend - als schwerer Missgriff. Die Jury hat sich für ein
Stück Juroren-Prosa entschieden, aber nicht für starke Literatur. Der
Buchpreis, als Format für publikumsträchtige Romane geschaffen,
erleidet mit dieser Vergabe eine nachdrückliche Rufschädigung. Über
Monate zieht sich das Auswahlverfahren hin und dann dieses Buch als
das angeblich beste des Jahres. Unfassbar.
Abonjis Buch erfüllt keine avancierten literarischen Ansprüche.
Dafür qualifiziert sich das Werk mit politisch korrektem Thema und
aufgesetzter Jugendlichkeit anscheinend bestens für das System der
Preise und Stipendien, das die Literaturwelt zu einem nicht
unerheblichen Teil ausmacht. Also doch kein Betriebsunfall im
Literaturbetrieb? Der Preis für pure Mittelmäßigkeit - das wäre
allerdings das fatale Resultat einer Förderung, die doch der Qualität
zum Durchbruch verhelfen soll. Abonjis Roman entspricht dem jedoch
gar nicht. Leider.
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Datum: 04.10.2010 - 22:00 Uhr
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