Menschen im Kampf gegen die Spielsucht

Menschen im Kampf gegen die Spielsucht

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Die Automatenspiele mit Gewinnchance stellen aus ihrer Perspektive den Glücksspielsektor dar, der die meisten Gefahren birgt.




(firmenpresse) - Die 500-Euro-Banknoten liegen bündelweise vor dem Darmstädter Hauptbahnhof, eine Frau platziert noch ein paar Steine auf den Stapeln darauf, damit sie vom Herbstwind nicht davon geweht werden.

Ein junger Mann stellt die Frage, was hier gemacht werde, als er die großen Schein- Attrappen sieht. Die Scheine verkörpern die knapp 18,5 Millionen Euro, die im Bundesland Hessen jeden Monat in Spielhallen verprasst werden, erläutert die Sozialpädagogin vom Suchthilfezentrum der Caritas.

Der junge Mann sagt, dass er nur gelegentlich Sportwetten setze, Glücksspiel aber aus dem Weg gehe, denn er habe schon drei gekannt, die sich damit ruiniert haben. Einer davon habe sogar sein Haus verzockt.

Solche Menschen könnten dann die Sozialpädagogin im Suchthilfezentrum, das sich gegenüber von Hauptbahnhof befindet, aufsuchen. Dieses befindet sich ironischerweise ein paar Etagen über einer Spielhalle im Parterre.

Die Automatenspiele mit Gewinnchance stellen aus ihrer Perspektive den Glücksspielsektor dar, der die meisten Gefahren birgt. Die einzelnen Spiele seien rund 20 Cent teuer, sagt sie, ein Spiel gehe von drei bis zu fünf Sekunden.

Die raschen Spielabläufe haben den Effekt, dass im Hirn bestimmte Belohnungsmechanismen in Gang gesetzt würden, so erklärt sie die Biochemie. Bei Gewinnen oder Beinahe-Siegen komme der Botenstoff Dopamin zum Zug, dies gebe dem Spieler den Kick.
Die Automaten sind zwar so konzipiert, dass man stündlich nur 80 Euro verspielen kann, doch viele Spieler befinden sich an mehreren Automaten gleichzeitig.
In ganz Hessen gibt es der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen etwas über 13.200 Automaten in Spielhallen und Gastsstätten.
Die Stelle geht davon aus, dass es im Bundesland 8.000 bis 22.000 Spielsüchtige gibt. Das Bundesland verfügte früher über weniger Spielhallen als die anderen Bundesländer, doch nun gibt es Gas.

In Darmstadt wuchs die Anzahl innerhalb von fünf Jahren auf das Doppelte, nämlich 36, an, so die städtische Pressestelle. Die Stadt profitiert davon, sie verlangt eine Steuer auf Spielapparate, deren Jahresumsätze im letzten Jahr knapp 720.000 Euro betrugen.



Bis Ende September 2010 kassierte die Stadt über 600.000 Euro. Der Spielforscher Fiedler von der Universität Hamburg benennt die sozialen Folgekosten des gewerblichen Spiels an Automaten mit minimal 3 Milliarden Euro in ganz Deutschland.

Dies sei für die Anbieter gewinnbringend. Aus der Perspektive der ganzen Gesellschaft aber ist dies nicht förderlich, so Fiedler im letzten Monat auf einem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung in Tübingen. Dem Spielforscher zufolge setzte dieser Sektor im Jahr 2008 knapp 3 Milliarden Euro an Gewinn um.

Nach Ansicht der Suchthilfeberatungsstellen sollen die Automaten auch Teil des Glücksspiels werden, was dem Wachstum der Spielhallen einen Schlag versetzen könnte.

Doch dieser Bereich ist leider nicht unter den Glücksspielvertrag von 2008 gestellt. Hier wurde geregelt, dass der Staat ein Monopol auf Glücksspiele innehat und aus den Erlösen Vorbeugungs- und Beratungsstellen unterstützt werden sollen.

Komischerweise findet sich die Kundschaft der Suchthilfe in Spielhallen um die Ecke und nicht in den edlen Spielbanken, wie zu Beispiel Wiesbaden oder Bad Homburg. Rund 157 Anfragen gab es 2009, wobei 80 Prozent davon Männer aus allen Gesellschaftsschichten stellen.

Diese Summe habe sich im Gegensatz zum vorherigen Jahr mehr als verdreifacht. Spieler sind oft Menschen, die das Risiko lieben und die auch Erfolg im Beruf haben könnten. Im Schnitt beträgt der Zeitraum, bis ein Spielsüchtiger eine Beratungsstelle aufsucht, sieben Jahre, so die Sozialpädagogin.
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Datum: 07.10.2010 - 15:38 Uhr
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