ZDF-Intendant Schächter warnt vor Apple, Google und Co.
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Markus Schächter vor falschen Diskussionen in der deutschen
Medienlandschaft. Apple, Google und Co. müsse man ins Visier nehmen,
mahnt er im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de. Darüber hinaus
greift Schächter das kostenpflichtige HDTV-Angebot der Privatsender
an.
Bei den Medientagen München wird sich die deutsche Medienbranche
ab Mittwoch wieder mit aktuellen Herausforderungen und Chancen
beschäftigen. ZDF-Intendant Markus Schächter mahnt dabei zum Blick
über den Tellerrand hinaus. "In den USA zeigen Google-TV und Apple-TV
wohin die Reise geht. Suchmaschinen und Vertriebsplattformen saugen
jeden Content auf, ganz egal von wem er stammt - Zeitungen, Verlage,
Sender, Produzenten. Unsere Produkte werden zum Gegenstand fremder
Geschäftsmodelle", sorgt sich Schächter im Gespräch mit dem
Medienmagazin DWDL.de. "Die heutigen Hersteller und Verbreiter
publizistischer und kultureller Inhalte verlieren die Hoheit über
ihre Produkte, wenn sie nicht sehr genau aufpassen."
Seine Hoffnung für die prominent besetzte Eröffnungsrunde der
Medientage München ist daher: Keine "rückwärtsgewandten
Diskussionen", wie man sie in "strapaziösen Wiederholungsschleifen"
seit Jahren erlebt. Nicht mehr hören könne er auch "das permanente
Wehklagen der kommerziellen Medien beispielsweise über angebliche
Wettbewerbsverzerrungen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk."
Schächter im DWDL.de-Interview: "Das geht mir schon auf die Nerven.
Es steht regelmäßig im diametralen Gegensatz zu den stolzen
Gewinnmitteilungen der dahinter stehenden Konzerne." In diesem
Zusammenhang übt der ZDF-Intendant auch so scharf wie nie zuvor
Kritik an dem kostenpflichtigen HD-Angebot HD+ von
Satellitenbetreiber Astra und den deutschen Privatsendern.
"Ich wundere mich schon, dass sich kein Mensch darüber aufregt,
dass die Privatsender mal eben fünf Euro für das ganz normale
Programm in HD-Qualität kassieren wollen. HDTV ist der neue
Fernseh-Standard. Es ist eine Dreistigkeit, dem Publikum dafür ein
Abonnement aufzudrücken. Das Privatfernsehen wird vor allem durch
Werbung finanziert. Die Zeche zahlt also jeder, wenn er etwa Produkte
des täglichen Lebens kauft", sagt Markus Schächter im Gespräch mit
dem Medienmagazin DWDL.de und sorgt sich: "Mit der neuen Maut-Stelle
wird die im europäischen Vergleich ohnehin rückständige
Digitalisierung in Deutschland weiter abgebremst."
Pressekontakt:
Thomas Lückerath
Chefredakteur
Medienmagazin DWDL.de
Telefon: 0171 4898495
eMail: lueckerath@dwdl.de
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Datum: 12.10.2010 - 09:30 Uhr
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