Frankfurter Neue Presse: Frankfurter Neue Presse zur Preisgestaltung der Bahn:
"Preise nach Gutsherrenart"
Ein Kommentar von Panagiotis Koutoumanos
ID: 274653
erstmals seit acht Jahren stagnieren, während sie im Nahverkehr
weiter steigen, überrascht nicht. Im Gegensatz zum öffentlich
bezuschussten Regionalverkehr fährt der Staatskonzern seine ICE und
IC zwar auf eigene Kosten und eigene Rechnung. Doch nach der
technischen Pleiten-Pech-und-Pannen-Serie, mit der die Deutsche Bahn
AG ihre Fernverkehrskunden malträtiert hat, konnte es der Konzern
überhaupt nicht wagen, ihnen nun auch noch tiefer in die Tasche zu
greifen.
Bahn-Vorstand Ulrich Homburg will von einer solchen Kausalität
zwar nichts wissen. Aber die Empörungswelle, die andernfalls über die
Bahn hereingebrochen wäre, ist leicht auszumalen. Insofern sind die
stagnierenden Fernverkehrtarife kein feiner Zug des Unternehmens,
sondern Pragmatismus - umso mehr, als das Gesetz nun auch
Busunternehmern den Betrieb von Fernstrecken erlaubt. Da von einem
"Verzicht auf Preiserhöhungen" zu sprechen, wie es Homburg tut, ist
dreist. Stünde die DB AG im Schienen-Fernverkehr in nennenswertem
Wettbewerb, hätte sie ihre Preise für ICE und IC senken müssen, um
Kunden zu halten. So aber kann die Bahn ihre Preise fast nach
Gutsherrenart gestalten.
Das trifft auch auf den Nahverkehr zu. Dort steht der Staatskoloss
zwar seit geraumer Zeit in Konkurrenz zu anderen Unternehmen -
zumindest bei der Ausschreibung der Streckennetze. Aber das Geld für
den Betrieb der Regionalverkehre kommt größtenteils vom Bund, also
dem Steuerzahler. Mit 6,7 Milliarden Euro subventioniert er jedes
Jahr den Nahverkehr. Hinzu kommt: Trotz der öffentlichen Finanzierung
braucht sich die Bahn ihre Preiserhöhungen im Nahverkehr seit vier
Jahren nicht mal mehr von den Bundesländern genehmigen lassen.
Das lädt die Bahn natürlich zu Preiserhöhungen ein. Mit den von
Homburg angeführten, aber nicht näher definierten Kostensteigerungen
hat das Ganze nichts zu tun. Zumal die Kosten im Regionalgeschäft der
Bahn AG künftig eher sinken werden - schließlich wird im Rahmen des
avisierten Branchentarifvertrags das Staatsunternehmen seinen
Mitarbeitern in dieser Sparte weniger zahlen müssen.So bleibt der
Regionalverkehr auf absehbare Zeit die margenstärkste Sparte, die
auch den größten Gewinnbeitrag im Konzern leistet - obwohl der
Nahverkehr beispielsweise viel weniger einnimmt als die Logistik, ist
sein Gewinn im ersten Halbjahr dieses Jahres fast vier Mal so hoch
gewesen.
All das schreit förmlich nach besserer Kontrolle der Art und
Weise, wie die Steuergelder im Nahverkehr verwendet werden. Die
Bundesnetzagentur, die die Preisgestaltung der Bahn im Schienennetz
beaufsichtigt, zeigt, welche Erfolge möglich sind. Ihr gelang es
zuletzt, die Preise der Bahn für Trassenbenutzung,
Reparaturleistungen und Stationsnutzung zu senken.
Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
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Datum: 13.10.2010 - 19:29 Uhr
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