Rheinische Post: Wulff in Ankara
ID: 276533
Der Türkei-Besuch von Bundespräsident Christian Wulff wird
schwierig. Dabei ist nicht die Türkei das Problem, die Wulffs
Äußerung, dass der Islam ein Teil Deutschlands sei, ausdrücklich
begrüßt. Es sind Teile der deutschen Bevölkerung und ihrer
politischen Führung, die die Worte des Staatsoberhauptes vor dem
Hintergrund einer an Schärfe zunehmenden Zuwanderungsdebatte genau
wägen. Da der Bundespräsident keine Tagespolitik betreibt, wird die
politische Seite seines Türkei-Auftritts mit Argus-Augen von denen
überwacht, die auf Munition für die innenpolitische
Zuwanderungsdebatte hoffen. Der Respekt vor dem Amt des
Bundespräsidenten erfordert aber Zurückhaltung in der Bewertung der
Person. Wer dies außer Acht lässt, beschädigt das Amt und den Mann,
der es ausfüllt. Das Titelblatt eines deutschen Magazins bildet den
Bundespräsidenten als Türken ab. Das ist keine gute Orchestrierung
eines Staatsbesuchs, denn es suggeriert, Wulff verfolge türkische
Interessen. Das ist nicht witzig, es verletzt in unserem
freiheitlichen Gemeinwesen die Würde des Amtes und schadet dem
inneren Frieden. Wulff ist der Repräsentant aller Deutschen, deren
Interessen er vertritt. Er ist nicht der verlängerte Arm Ankaras in
Deutschland.
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Datum: 17.10.2010 - 20:32 Uhr
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