Riskanter Vorstoß in die Tiefe / ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über Chancen und Risiken der Geothermie
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damit den gesamten Energiebedarf der Welt für viele Millionen Jahre
zu decken. Warum also nicht einfach ein Loch in die Erdkruste bohren
und die Wärme zum Heizen und Stromerzeugen nutzen? Das
ZDF-Wissensmagazin "Abenteuer Wissen" stellt am Mittwoch, 20. Oktober
2010, 22.15 Uhr, die Bedeutung der Geothermie für die zukünftige
Energieversorgung dar und beleuchtet mögliche Risiken und Probleme
anhand bekannter Fälle. Autor Harald Stocker untersucht dazu
Beispielprojekte in Island, Bayern und der Schweiz.
Island produziert schon 50 Prozent seiner elektrischen Energie mit
Geothermiekraftwerken. Doch Island ist auch ein Sonderfall, denn dort
befindet sich heißes Magma relativ dicht unter der Oberfläche. Und
das Kraftwerk Svartsengi, das Strom aus Wasserdampf produziert, wird
bereits mit ersten Problemen konfrontiert: Das bei der
Energieerzeugung durch Abkühlen des Wasserdampfs erzeugte
überschüssige Wasser versickert nicht, wie angenommen, in der Lava.
Geologen vermuten, dass die Mineralien im Abwasser die "Poren" der
Lava verschließen. So wird der blaugrüne See in der Lavalandschaft
immer größer.
Ein anderes Problem zeigt sich in Staufen im Breisgau. Hier
traten, nachdem mehrere Erdwärmesonden angelegt wurden, mit denen
unter anderem das Rathaus beheizt werden soll, kleinräumige Hebungen
von teilweise bis zu 30 Zentimetern im Stadtgebiet auf. Mehr als 200
Häuser wurden dabei erheblich beschädigt. Die Hebungen traten auf,
nachdem Wasser aus der Bohrung in quellfähige Gesteinsschichten
eingetreten war. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.
2006 gab es in der Nähe von Basel, wo Geothermie durch in die Erde
eingeleitetes Wasser genutzt werden sollte, fünf leichte Erdbeben.
Inzwischen wurde entschieden, dieses Experiment nicht fortzusetzen,
da gemäß einer Risikoanalyse allein während des Anlagenbaus mit
weiteren schweren Erdbeben gerechnet werden müsse.
Wissenschaftler können offensichtlich nicht alle Probleme lösen.
Trotzdem arbeiten sie jetzt an neuen Verfahren, um die Nutzung der
Erdwärme dennoch zu ermöglichen, denn die Energiereserven im Inneren
der Erde sind verlockend.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
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Datum: 18.10.2010 - 15:50 Uhr
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