NABU: Wolfsrüde im Straßenverkehr getötet - Zukunft des einzigen Brandenburger Wolfsrudels ungewiss
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Welzower Wolfsrudels in Südbrandenburg offenbar durch einen
Zusammenstoß mit einem Auto getötet. Der leblose Körper des Tieres
wurde von einer Passantin an der B 97 nördlich von Spremberg
gefunden, Sie verständigte die Polizei, die den bedauerlichen Fund
der zuständigen Landesbehörde, dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit
und Verbraucherschutz (LUGV) meldete, das weitere Untersuchungen
veranlasste. Der tote Rüde soll nun im Institut für Zoo- und
Wildtierforschung in Berlin obduziert werden.
"Der Verlust des Wolfes hat uns wieder vor Augen geführt, wie
gefährlich der Straßenverkehr auch für seltene und bedrohte Tierarten
ist. Der NABU setzt sich seit längerem dafür ein, dass Korridore und
Brücken für wandernde Wildtierarten bei der Verkehrsplanung
berücksichtigt werden", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Der Verkehrstod sei die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei
Wölfen und rangiere damit vor bekannten illegalen Abschüssen. Seit
2000 sind auf Deutschlands Straßen zehn Wölfe im Straßenverkehr
umgekommen. Dieser Wolf war jedoch das erste Elterntier unter den
Opfern.
"Mit dem Verlust des Vatertieres ist die Zukunft des einzigen
brandenburgischen Rudels bei Welzow ungewiss. Da Wolfspaare monogam
ihr Rudel als Familie führen, muss sich bei der zurück bleibenden
Fähe erst ein neues Männchen einfinden, damit die Existenz der
Familie weiterhin gesichert ist", sagte NABU-Wolfsexperte Markus
Bathen. Angesichts der fünf weiteren Rudel in der sächsischen Lausitz
bestehe jedoch Hoffnung, dass diese Lücke geschlossen werde. Der
Verlust des Vatertieres bedeute für die Welpen des Rudels den Wegfall
eines Versorgers. Die im Rudel lebenden Jährlinge können jedoch als
erfahrene Geschwister bei der Aufzucht helfen.
Beim dem toten Rüden handelt es sich um einen dreibeinigen Wolf.
Trotz seines Handicaps war der Vater von zwei Welpenwürfen ein
vitales und gesundes Tier, das seine Familie versorgt hat. Das
Welzower Rudel ist wesentlich für den Erhalt der
Deutsch-westpolnischen Wolfspopulation.
Eine Fotofallen-Aufnahme des Wolfes zu Lebzeiten sowie ein Bild
des toten Tieres und weitere Informationen im Internet unter
www.willkommen-wolf.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte, mobil 0172-6453537
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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Datum: 03.11.2010 - 11:03 Uhr
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