Neue OZ: Kommentar zu Musik / Oper
ID: 289448
Es ist Zeit für den "Ring"-Bann. Denn allmählich wird die Liste
der Theater, die sich an Wagners Monstrum abarbeiten, länger als die
Tetralogie selbst. Von Lübeck über Hamburg nach Hannover, kleiner
Abstecher nach Berlin, von da nach Frankfurt, Mannheim, Ludwigshafen
- Wer, um, alles in der Welt, braucht so viel Wagner, wer erträgt so
viel Wagner?
Um nicht falsch verstanden zu werden: Wagners Kompositionen sind
großartig, weil sie einen quälen und faszinieren, und auch nach
stundenlanger "Götterdämmerung"-Tortur im Bayreuther Foltergestühl
bedauert man das Ende, fürchtet fast die Leere nach dem "Ring".
Doch derzeit will sich anscheinend jedes Haus, das halbwegs auf
sich hält, mit dem Opus Magnus brüsten, und das nimmt mitunter
groteske Züge an - zum Beispiel in Ludwigshafen: Die eigenen Kräfte
reichen nicht, also sucht man Kooperationspartner, um das Werk doch
zu stemmen. Warum eigentlich? Schließlich liegen Frankfurt und
Mannheim vor der Haustür. Und wen es in die Ferne zieht, fährt eben
nach Essen. Oder gar nach Enschede. Oder nach Freiburg. Oder, oder,
oder...
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 04.11.2010 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 289448
Anzahl Zeichen: 1391
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Osnabrück
Kategorie:
Kunst und Kultur
Diese Pressemitteilung wurde bisher 373 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Musik / Oper"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).