Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Firmen ziehen Lohnerhöhungen vor
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MARTIN KRAUSE
Das Weltbild vom immerwährenden Grabenkampf in der Wirtschaft wird
seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 erschüttert. Erst verzichten
Arbeitgeber auf Kündigungswellen, obwohl drastische Auftragseinbrüche
und empfindliche Verluste ihnen dafür oft schlagende Argumente
geliefert hätten. Und jetzt ringt sich tatsächlich eine ganze Reihe
großer Unternehmen dazu durch, ohne Streik und Zwang vorzeitig die
Löhne zu erhöhen. Zeichen und Wunder? Es gibt einige
Erklärungsansätze: Wertschätzung für die Mitarbeiter wird genannt,
Wiedergutmachung für Einbußen durch Kurzarbeit in der Krise,
Belohnung für Treue trotz Unsicherheit und Existenzängsten.
Eingefleischte Gewerkschafter halten das arbeitnehmerfreundliche
Verhalten vieler Unternehmer derzeit schlicht für überfällig. Mancher
Geschäftsführer wird seine Belegschaften wohl auch milde stimmen
wollen, weil er künftig wieder kräftig Überstunden von ihnen
erwartet. Und wer an die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt denkt,
kommt auf die Idee, dass Manager einer Abwerbung ihrer Fachkräfte
vorbeugen wollen. Gerade in OWL, so ist zu hören, müssen Firmen um
ihre besten Mitarbeiter bangen. Einen Denkanstoss lieferte auch die
Finanzkrise selbst. Viele haben erkannt, dass die Renditebäume auf
dem Finanzmarkt nicht in den Himmel wachsen. Geld, das im Betrieb
angelegt wird, auch in der eigenen Belegschaft, ist langfristig gut
angelegt. martin.krause@ ihr-kommentar.de
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Datum: 12.11.2010 - 19:01 Uhr
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