Neue OZ: Kommentar zu Parteien / CDU / Parteitag
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Nur mit hauchdünner Mehrheit haben sich die Delegierten des
CDU-Parteitags für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID)
ausgesprochen. Das knappe Ergebnis nach einer erfreulich sachlichen
Debatte spiegelt die Zerrissenheit der Christdemokraten wider, wenn
es um diese ethisch schwierige und sensible Frage geht. Das
ernsthafte Ringen um eine klare Linie zeigt aber auch: Die CDU nimmt
zur PID nicht mehr eine so eindeutig ablehnende Haltung ein wie noch
auf dem Bundesparteitag 2007 in Hannover.
Parteichefin Angela Merkel, die sonst eher als liberal gilt,
stellt sich mit der konservativen Position auf die Seite der
engagierten Lebensschützer. Ihnen hat sie damit aus der Seele
gesprochen. Doch es bleibt offen, wie sich die meisten
Bundestagsabgeordneten bei einer Abstimmung ohne Fraktionszwang
entscheiden werden.
Vordergründig spricht viel für eine Freigabe der PID. Oft müssen
sich Befürworter eines Verbots den Vorwurf anhören, sie hätten kein
Herz für Familien, die von Erbkrankheiten betroffen sind. Aber so
einfach ist die Sache nicht. Schließlich geht es um eine
Richtungsentscheidung: Ist jedes Leben wertvoll - oder dürfen
Menschen eine Entscheidung über lebensunwertes Leben treffen? Und in
der Praxis wäre es schwierig, die Zulassung der PID nur auf mögliche
schwerwiegende Erkrankungen zu begrenzen. Das zeigen Beispiele aus
dem Ausland.
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Datum: 16.11.2010 - 22:00 Uhr
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