IG BAU fordert faire Überprüfung der Rente mit 67
ID: 297986
IG BAU fordert faire Überprüfung der Rente mit 67
präsentiert, schleppen sich ältere Beschäftigte mit Rollatoren zu der Kundgebung.
Viele Bauarbeiter müssen schon heute vor 65 aus ihrem Beruf aussteigen. Der Job geht auf die Knochen - sie arbeiten sich Knie und Rücken kaputt. Danach gibt es so gut wie keine beruflichen Alternativen für sie. "Die Regierung darf sich keinem Wunschdenken hingeben", mahnte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel. Sie müsse die besondere Situation älterer Arbeitnehmer in körperlich extrem belastenden Berufen wie am Bau berücksichtigen. "Diese Beschäftigten schaffen es nicht bis zur Rente mit 67. Ihnen drohen drastische Abschläge", sagte er. "Die Regierung muss die Rente mit 67 stoppen, sie bedeutet für viele lediglich zwei Jahre länger Hartz IV." Gleichzeitig forderte Wiesehügel eine bessere Erwerbsminderungsrente. "Wer wegen Krankheit in angemessener Zeit keine Arbeit mehr findet, muss durch eine vernünftige Erwerbsminderungsrente abgesichert sein", sagte er. Derzeit sei die Erwerbsminderungsrente viel zu niedrig. Sie beträgt durchschnittlich nur 643 Euro pro Monat.
"Das darf nicht das Ergebnis einer Lebensarbeitsleistung sein", sagte Wiesehügel.
Das sind die Fakten:
Wie stark die Realität verzerrt wird, wenn lediglich Durchschnittswerte für die Beurteilung der Erwerbstätigkeit im Alter herangezogen werden, belegen die Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage eines BA-Verwaltungsratsmitglieds zur Verfügung gestellt hat:
- Danach ist in vielen Bauberufen der Anteil Älterer deutlich geringer als im Durchschnitt aller Berufe. So sind zwar über alle Branchen hinweg 26,5 Prozent der Arbeitnehmer 50 Jahre und älter. Bei Zimmerern, Gerüstbauern und Dachdeckern dagegen ist der Anteil mit 13,9 Prozent nur etwa halb so groß.
- Zudem erreicht schon jetzt kaum ein Bauarbeiter die Rente mit 65. Auf hundert 30-Jährige in der Branche kommen gerade einmal rund zehn Arbeitnehmer im Alter von 64. Im Durchschnitt aller Berufe sind es dagegen 15 - und damit ein Drittel mehr.
- Bei Zimmerern, Dachdeckern und Gerüstbauern zwischen 55 und 57 Jahren liegt die Arbeitslosenquote mit 17,8 Prozent mehr als fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Berufe (12,4 Prozent). Bei Ausbauberufen sind es mit 22,7 Prozent sogar mehr als zehn Prozentpunkte.
- Wer als Dachdecker oder Gerüstbauer arbeitet, erreicht in der Regel nicht die Altersrente, sondern muss Erwerbsminderungsrente beziehen. Von hundert Beschäftigten in diesen Bauberufen gehen 56 in Erwerbsminderungsrente. Im Durchschnitt aller Berufsgruppen müssen dies nur 23.
Ruprecht Hammerschmidt
Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt
IG Bauen-Agrar-Umwelt
- Bundesvorstand -
Pressestelle
Olof-Palme-Str. 19
60439 Frankfurt a. Main
Tel.: 069 - 95 73 71 35
Fax: 069 - 95 73 71 38
E-Mail: presse@igbau.de
www.igbau.de
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 17.11.2010 - 10:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 297986
Anzahl Zeichen: 3975
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen
Diese Pressemitteilung wurde bisher 336 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"IG BAU fordert faire Überprüfung der Rente mit 67"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
IG Bauen-Agrar-Umwelt (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).