ots.Audio: "Wir wären fast an dieser Mauer gescheitert" -
Wegen des Mauerfalls hätte Deutschland 1989
beinahe die WM-Qualifikation verpasst
ID: 298760
Franz Beckenbauer erinnert sich vor den Feiern "20 Jahre deutsche
Fußball-Einheit" an das dramatische Spiel gegen Wales sechs Tage nach
dem Mauerfall MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Am kommenden Wochenende (20. und 21. November 2010) feiert der DFB
den 20. Geburtstag der "deutschen Fußball-Einheit". Am 21. November
1990 trat in Leipzig der Tags zuvor aufgelöste DDR-Fußballverband dem
DFB bei. Dieser Jahrestag wird in Leipzig begangen, mit einem Festakt
am 21. November und am Abend zuvor mit dem Spiel der
Weltmeistermannschaft von 1990 gegen die ehemaligen "Ostlegenden".
Mit dabei sind die Weltmeister Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus,
Andi Brehme, Thomas Berthold, Guido Buchwald, Andreas Köppke, Stefan
Reuter und Kalle Riedle. In der von Eduard Geyer betreuten Mannschaft
der "Ostlegenden" spielen unter anderem Thomas Doll, Andreas Thom,
Dariusz Wosz, Ulf Kirsten, Heiko Scholz und Perry Bräutigam. Die
Weltmeistermannschaft sollte eigentlich vom Weltmeister-Teamchef
Franz Beckenbauer betreut werden. Doch der Kaiser musste aus privaten
Gründen absagen, obwohl er gerne nach Leipzig gekommen wäre:
1. O-Ton Franz Beckenbauer
Dieser Schritt, die Wiedervereinigung, das hat natürlich alles
überstrahlt, also da kann ein Fußballergebnis noch so wichtig sein,
aber nicht in diesem Fall. (0:08)
Für Mercedes-Benz Markenrepräsentant Franz Beckenbauer ist das
Jahr 1989 noch allgegenwärtig. Die WM-Qualifikation lief nicht
optimal. Im letzten Spiel gegen Wales musste die deutsche Mannschaft
gewinnen, um sich für Italien zu qualifizieren. Doch in Deutschland
gab es wichtigeres als Fußball, erzählt der Kaiser:
2. O-Ton Franz Beckenbauer
Es gab ja diese Vorgeschichte 1989, als die Mauer gefallen ist und
wir fast an dieser Mauer gescheitert wären, d.h. wir hatten das
wichtige Qualifikationsspiel gegen Wales, das mussten wir gewinnen,
um uns überhaupt für Italien zu qualifizieren, und als ich dann nach
Malente kam, wurde gerade der erste Brocken aus dieser Mauer
herausgerissen und ich hatte die Aufgabe, die Mannschaft auf dieses
wichtige Qualifikationsspiel vorzubereiten, aber dann plötzlich war
von dieser Konzentration natürlich nichts mehr da, da ist klar, das
andere war wichtiger, klar, wir haben dass dann gespürt und wir haben
dann mit Ach und Krach die Qualifikation geschafft und ein paar
Monate später sind wir dann Weltmeister geworden. (0:46)
Es war der 15. November 1989, sechs Tage nach Öffnung der Mauer.
Die deutsche Mannschaft geriet im entscheidenden Spiel gegen Wales
prompt nach elf Minuten in Rückstand. Rudi Völler erzielte das 1:1,
aber auf den Siegtreffer und die Qualifikation für Italien musste
Franz Beckenbauer bis zur 48. Minute warten. Mit ihm Millionen Ost-
und Westdeutsche vor den TV-Geräten und ZDF-Kommentator Dieter
Kürten:
3. O-Ton Live-Kommentar Dieter Kürten
Littbarski, Hässler! Ja! Das war er! Und Franz Beckenbauer, ja, da
fällt ihm ein Stein vom Herzen, das kann ich mir vorstellen.
Wunderschön gemacht von den beiden Kölnern. Littbarski, dann kommt
eine saubere Flanke, und die landet - nach Kopfballabwehr - und keine
Chance für Neville Southall. (0:22)
Der Rest ist bekannt. Deutschland war in Italien dabei und wurde
Weltmeister. Mit jenen Spielern, die am kommenden Samstag in Leipzig
gegen ihre ehemaligen Ost-Rivalen antreten. Das Einbinden der Profis
aus dem Osten Deutschlands in die gesamtdeutsche Nationalmannschaft
ging dann schneller, als in anderen Bereichen, sagt Franz
Beckenbauer:
4. O-Ton Franz Beckenbauer:
Ich glaub, ich war 1994 bei der Weltmeisterschaft, da waren mehr
Spieler aus den Osten als aus dem Westen dabei. Ja, die waren
natürlich hungrig und wollten es allen beweisen, ob ein Matthias
Sammer, ein Thom, da könnte man Dutzende aufzählen, die
Weltklassespieler waren und natürlich für die Stärke der
Nationalmannschaft beigetragen haben. (0:24)
... und stolz den Bundesadler und den Mercedes-Stern auf dem
Trikot trugen. Auch bei ihrer Autowahl waren sich die Nationalspieler
aus dem Osten einig: Ein Mercedes sollte es als Zeichen der neuen
Freiheit schon sein. Franz Beckenbauer hat in den vergangenen 20
Jahren viel erlebt. Er hat die zweite WM vor vier Jahren ins
wiedervereinigte Deutschland geholt. In Leipzig fand die
Gruppenauslosung statt und fünf WM-Spiele. Der Mauerfall aber ist für
ihn noch immer das Größte:
5. O-Ton Franz Beckenbauer:
Ich denke, das ist ein Geschenk des Himmels gewesen, diese
politische Entwicklung. Denken wir nur an Korea, Nordkorea /
Südkorea, die Ähnliches wollen, es aber nicht schaffen, warum auch
immer. Also so eine Wiedervereinigung zu bekommen, also das ist ein
Geschenk des Himmels. (0:16)
Abmoderation:
Am kommenden Wochenende (20. und 21. November 2010) feiert der DFB
den 20. Jahrestag der "deutschen Fußball-Einheit". Das Jubiläum wird
in Leipzig gefeiert, mit einem Festakt am 21. November und am Tag
davor, am Samstagabend, mit dem Spiel der Weltmeister von 1990 gegen
ehemalige Ostlegenden.
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Datum: 18.11.2010 - 09:15 Uhr
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