Marine - Pressemitteilung / Pressetermin: Minentauchereinsatzboot "Rottweil" kehrt zurück aus NATO-Einsatz (mit Bild)
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(ots) -
Kiel - Rechtzeitig zum Weihnachtsfest kehrt das
Minentauchereinsatzboot "Rottweil" nach seinem NATO-Einsatz in den
Kieler Heimathafen zurück. Am Dienstag, 14. Dezember 2010, wird das
zum 5. Minensuchgeschwader gehörige Boot um 10 Uhr im
Marinestützpunkt festmachen. Boot und Besatzung waren als Bestandteil
des ständigen NATO-Minenabwehr-Verbandes SNMCMG 1 (Standing NATO Mine
Counter Measure Group 1) an zahlreichen Übungen in Nord- und Ostsee
beteiligt.
Unter dem Kommando von Kapitänleutnant Kurt Altfuldisch (51) war
die 27-köpfige Besatzung am 24. April 2010 aus Kiel ausgelaufen, um
im dänischen Aalborg zum Verband zu stoßen. In der fast achtmonatigen
Einsatzzeit legte das Boot rund 11.000 Seemeilen zurück, was in etwa
einer Strecke von 20.000 Kilometern entspricht. Der unter polnischer
Führung stehende Verband bestand aus zeitweise bis zu acht Einheiten
und nahm an mehreren internationalen Manövern und Minenabwehrübungen
teil. Dabei wurden insgesamt 20 verschiedene Häfen besucht.
Erfolgreicher Einsatz
Als Teil der SNMCMG 1 hatte die "Rottweil" die Aufgabe, sich in
ständiger Einsatzbereitschaft zu halten und dabei alle Aspekte der
Minenkampfführung zu trainieren. Der Einsatz war Premiere und
Herausforderung zugleich. Erst 2008 wurde das ehemalige Minenjagdboot
zum Minentauchereinsatzboot umgerüstet. Der Einsatz von Minentauchern
auf einer schwimmenden Plattform war noch nie zuvor über einen
vergleichbar langen Zeitraum erprobt worden. Das zusätzlich zur
Stammbesatzung eingeschiffte achtköpfige Minentaucherteam stellte im
Verlauf des Einsatzes mehrfach seine hohe Professionalität
eindrucksvoll unter Beweis. Bei mehreren Übungsszenarien -
insbesondere im Flachwasser unter 10 Metern - waren die Minentaucher
die einzigen, die noch erfolgreich arbeiten konnten. Fast nebenbei
konnten in Kooperation mit einem estnischen Taucherteam vor der
baltischen Küste fünf alte Minen entdeckt und gesichert werden. Diese
Altlasten des 2. Weltkriegs wurden im Anschluss vernichtet. Die
Leistung der Minentaucher der Deutschen Marine führte sehr schnell zu
internationaler Anerkennung.
Höhepunkte des Einsatzes waren die Manöver "US Baltops 2010" vor
der estnischen sowie "Northern Coasts 2010" vor der finnischen Küste.
Das Minentauchereinsatzboot ist als Waffensystem in der gesamten NATO
einzigartig. Sowohl für die Besatzung der "Rottweil" als auch für die
übrigen Einheiten des Verbandes hat der Einsatz einer auf
Tauchereinsatz spezialisierten Minenabwehreinheit zu "einem
unglaublich hohen Erfahrungszuwachs geführt", so der Kommandant des
Bootes.
Ein weiterer eindrucksvoller Beweis für die Fähigkeiten der
deutschen Minentaucher aber war eine seemännische Panne: Das
polnische Flaggschiff "Kontradmiral Czernicki" hatte vor der
belgischen Küste seinen Anker verloren. Ohne Kette lag dieser
verloren im Schlick und konnte durch keine Sonaranlage geortet
werden. Erst durch den Einsatz des Taucherteams der "Rottweil" konnte
der Anker gefunden und wieder geborgen werden.
Die Besatzung darf sich nun auf entspannte Feiertage zum
Jahreswechsel freuen.
Hintergründe zur den Standing NATO Groups
Die Standing NATO Groups sind ständige multinationale maritime
Reaktionsverbände. Sie stellen sicher, dass die NATO schnell und
flexibel operieren kann. Insgesamt unterhält die NATO vier dieser
Marineverbände. Die SNMCMG 1 steht seit Anfang 2010 unter polnischem
Kommando. Verbandsführer ist Fregattenkapitän Krzysztof Rybak.
Insgesamt war der Verband im Einsatzzeitraum aus bis zu acht
Minenabwehreinheiten aus Polen, Großbritannien, Belgien, den
Niederlanden, Estland, Norwegen, Dänemark sowie Deutschland
zusammengesetzt.
Um ihre Einsatzbereitschaft und Operationsfähigkeit zu erhalten,
nehmen die Flottenverbände jährlich an verschiedenen nationalen und
internationalen Übungen teil. Die SNMCMG 1 hat eine längere
Geschichte und Entwicklung hinter sich: Aus dem im Mai 1973
aufgestellten ständigen Flottenverband Ärmelkanal ging zunächst der
Verband Mine Countermeasure Force Northern Europe (MCMFORNORTH)
hervor. Dieser Verband verfolgte als Hauptziel die internationale
Minenräumung. Zu Beginn des Jahres 2005 wurde er in Standing NATO
Mine Countermeasure Group 1 (SNMCMG 1) umbenannt, der unter jährlich
wechselnder Führung Garant für die Fähigkeit zur Bekämpfung von
Seeminen innerhalb der NATO ist.
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Hinweise für die Presse:
Medienvertreter sind zum Einlaufen des Minentauchereinsatzbootes
"Rottweil" am Dienstag, den 14. Dezember 2010 um 10 Uhr, herzlich
eingeladen.
Anmeldung:
Erforderlich mit dem der digitalen Pressemappe beiliegendem
Anmeldeformular beim Presse- und Informationszentrum der Marine,
Außenstelle Kiel bis Montag, den 13. Dezember 2010, 16 Uhr unter der
FAX-Nummer 0431-384-1412 oder per E-Mail: pizmarine.astkiel@marine.de
Treffpunkt:
Um 09.15 Uhr an der Hauptwache Marinestützpunkt Kiel, Schweriner
Str. 17a, 24106 Kiel.
Ansprechpartner vor Ort:
Fregattenkapitän Achim Winkler, Tel.: 0431-384-1410 /
0151-14626040
Hauptbootsmann Thomas Lerdo, Tel.: 0431-384-1411 / 0173 - 8872533
Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Fregattenkapitän Achim Winkler
Tel.: 0431-384-1410 / 0151-14626040
FAX: 0431-384-1412
Email: pizmarine.astkiel@marine.de
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Datum: 09.12.2010 - 16:08 Uhr
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