DIW Berlin will Kita und Familie stärker vernetzen

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ID: 313219

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(pressrelations) - "Das Angebot an Kita-Plätzen muss spürbar steigen und zwar so, dass Familien miteinbezogen werden" ? Tagung zu frühkindlicher Bildung 10.12.2010.- Die ökonomische Perspektive auf frühkindliche Bildung und Betreuung im Diskurs mit anderen Disziplinen stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen Tagung der Robert-Bosch-Stiftung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin. Bei der zweitägigen Veranstaltung zogen Ökonomen, Pädagogen, Psychologen und Soziologen eine Bilanz der Forschung: "Auch beim Thema Kita, Betreuungs- oder Elterngeld gilt: Die Bildungspolitik wird häufig sehr ideologisch und wenig evidenzbasiert diskutiert ? die Forschung gibt inzwischen aber ziemlich konkrete Hinweise darauf, welche Politikmaßnahme wirkt und welche nicht", so das Fazit von DIW-Bildungsexpertin C. Katharina Spieß. Nur im Diskurs und Dialog aller Disziplinen könne das wichtige Thema der frühkindlichen Bildung vorangebracht werden.

Ein Beispiel für die Fortschritte der Forschung ist das Thema Bildungschancen. Politisch besteht großer Konsens, dass Bildung der Schlüssel ist, um soziale Benachteiligungen zu überwinden und gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen. "Die empirische Bildungsforschung gibt inzwischen viele Hinweise darauf, wie wir mehr Chancengleichheit erreichen", sagte C. Katharina Spieß, DIW-Forschungsdirektorin für Bildungsökonomie. Ein zentraler Hebel liege in einer frühen Bildungsförderung in der Familie und der Kita.

Gerade Kinder, die besonders profitieren könnten, besuchen erst später eine Kita Bildungsforscher können empirisch belegen: Insbesondere bei Kindern, deren Eltern einen niedrigeren Bildungshintergrund haben, steigt mit einem Kita-Besuch die Wahrscheinlichkeit besonders stark an, dass sie später den Sprung auf Gymnasium schaffen. Ernüchternd ist allerdings das reale Bildungsgeschehen: "Gerade Kinder aus Haushalten mit geringem Einkommen oder mit Eltern, die einen Migrationshintergrund haben, sind diejenigen, die im Schnitt später als andere in die Kita gehen."



Auch aus diesem Grund plädiert DIW-Bildungsökonomin Spieß dafür, den "U3-Ausbau" weiter massiv voranzutreiben. Dabei könne auch die Öffnung des "Kita-Marktes" für kommerzielle Anbieter Impulse geben. "Es gibt praktisch kaum eine Investition, die so lohnend ist, wie eine Investition in die Bildung und Betreuung kleiner Kinder", so Professor Spieß. "Die Zahl der Kita-Plätze sollte deshalb spürbar steigen ? wenn die Qualität stimmt, können auch privat-gewerbliche Kita-Träger dazu einen substantiellen Beitrag leisten."

Spieß spricht sich außerdem für einen massiven Ausbau von Familienzentren und Eltern-Kind-Zentren in ganz Deutschland aus. "Wenn wir für alle Kinder optimale Förderung wollen, dann brauchen wir Einrichtungen, die Kinder und Eltern weiterbringen." Eltern-Kind- oder Familienzentren sind in ganz Deutschland bisher noch nicht stark verbreitet. Sie verbinden Kinderbetreuung mit Bildungs-, Informations- und Beratungsangeboten für Eltern unter einem Dach. Ihr Vorteil ist der ganzheitliche Ansatz: "Wie wichtig eine Verbindung von Familie und Kita ist, das belegen auch bildungsökonomische Analysen".


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Datum: 10.12.2010 - 14:15 Uhr
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