Pirahã-Indianer: Die Hüter der Glücksformel
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Amazonas stellen die Wissenschaft vor große Rätsel. Wie die
Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN in ihrer aktuellen Ausgabe (01/2011 ab
heute im Handel) berichtet, leben sie in extremer Einfachheit, haben
keine Angst vor dem Sterben und sind immer gut drauf. Was ist ihr
Geheimnis?
Der amerikanische Sprachforscher und Missionar Dan Everett, der
sieben Jahre samt Familie bei den Pirahã-Indianern lebte, entdeckte
eine außergewöhnliche Weltsicht in dem knapp 400 Menschen zählenden
Stamm. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Kultur und Sprache
dieses Volkes ein Grundprinzip, das Everett als das Geheimnis der
Pirahã bezeichnet: das Prinzip des "unmittelbaren Erlebens".
Behauptungen, Theorien, Spekulationen sind in ihrer Welt tabu. Nur
das Erfahrbare ist wichtig. Und nur darüber wird geredet, alles
andere ist "krummköpfig".
Zum Prinzip des unmittelbaren Erlebens gehört ein völlig anderes
Zeitgefühl. Die Pirahã sind "In-Timers" wie es Chronopsychologen
nennen. Für sie verläuft Zeit nicht wie für uns linear und auch nicht
zyklisch wie etwa für die Aymara-Indianer, bei denen Vergangenheit
und Zukunft identisch sind. Zeit ist bei den Pirahã das Jetzt, der
gegenwärtige Moment, der alles enthält, was wichtig ist. "Die Pirahã
haben entdeckt, wie nützlich es ist, von einem Tag zum anderen zu
leben", erklärt Everett. "Das Prinzip der Unmittelbarkeit ist der
höchste Wert ihrer Kultur. Passend dazu haben sie sich ihre Sprache
geschaffen."
Auffällig ist die ungewöhnliche Heiterkeit der Pirahã. Bei keinem
der insgesamt 20 isoliert lebenden Amazonasstämme, die er besuchte,
habe er diese durchgängig gute Laune beobachten können, so Everett.
"Das glücklichste Volk" lautet folgerichtig der Titel seines soeben
auf Deutsch erschienenen Buchs.
Trotzdem lässt Everett nie Zweifel an der Bescheidenheit und Härte
des Indianer-Lebens im Dschungel. Wie alle Menschen kennen die Pirahã
Schmerzen, Trauer und Verlust. Abgeschnitten von jeglicher
medizinischen Versorgung ist der Tod für sie allgegenwärtig. Doch
verglichen mit uns haben die Pirahã weniger Angst. "Lächelnd gehen
sie dem großen Abgrund entgegen", schreibt Dan Everett bewundernd -
ganz ohne die Tröstungen von einem Leben danach. Bei ihnen gibt es
keine Anzeichen für Depressionen, chronische Müdigkeit, Panikattacken
oder psychische Störungen, wie sie im Westen so massiv auf dem
Vormarsch sind.
Pressekontakt:
Andrea Wagner
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Tel.: 040/3703-2980; Fax -5703
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Montag, 27. bis Freitag, 31. Dezember 2010, 16.05 Uhr im SWR Fernsehen">

Datum: 23.12.2010 - 10:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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