Pavel Vitalis: Die „einzig wahre Kirche“
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Spieglein, Spieglein an der Wand, wo gibt es eine wahre Kirche im ganzen Land?
Es gibt eine neue Etappe innerhalb der theologischen Streitigkeiten, die schon lange Zeit die Gläubigen der verschiedenen Konfessionen verunsichert. Die Quelle der Streitigkeiten liegt jedoch gar nicht in der Theologie, sondern in den gesellschaftlichen Veränderungen seit der Aufklärung und in jenen Verhärtungstendenzen, welche besonders seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts immer deutlicher werden.
Die Reproduktionsbedingungen der Subjektbildung sind in der „vaterlosen Gesellschaft“ nicht mehr gegeben. Immer mehr entgleist die Subjektbildung in zweierlei Richtungen: entweder Auflösung, oder Verdinglichung (Verhärtung).
Da die theologische Forschung diese gesellschaftlichen Veränderungen, welche durchaus mit einem Erdbeben vergleichbar sind, nicht reflektiert, agiert sich die Problematik in einem „kollektivem Über-Ich“ aus, dessen existenzielle Grundlagen heute immer weniger anzutreffen sind.
Daraus folgt: Je mehr die Gläubigen den Kirchen (wohlgemerkt nicht unbedingt der Religion!) den Rücken kehren, desto mehr wird die Wortakrobatik der Windmühlenkämpfer im Sinne eines ökumenischen Dialogs aufgeführt. J. Habermas lässt mit seiner Kommunikationstheorie grüssen!
Tatsache ist, dass die Kirche den Leib Christi verkörpern muss, und dieser Leib ist nun einmal einheitlich. Tatsache ist auch, dass das Problem der Einheit nicht mit Machtwörtern zu lösen ist.
Die römisch-katholische Kirche hat eine lange Geschichte der Machtansprüche, welche nicht im Sinne der Nachfolge Christi verstanden werden können. Mit dem Machtspiel der Wörter (aus Angriffslust? Oder zum Auftrumpfen?) lässt sich schwer über eine Kraftlosigkeit hinwegtäuschen.
Es mag sein, dass die Reformation zu schweren Missverständnissen innerhalb der christlichen Theologie geführt hat, es bleibt jedoch auch eine Tatsache, dass die protestantischen Kirchen bei den Auflösungstendenzen der Subjekte mit ihren Gläubigen besser mithalten und umgehen können.
Was nützen die im Kirchenturm versteckten Regeln für die Liturgie und Glaubenswahrheiten, wenn diese nicht dem heutigen seelischen Zustand der Gläubigen entsprechend angewendet werden? Der Dialog müsste zwischen theologischen Anspruch und der Seelenhaltung der Gläubigen gefördert, statt ausschließlich zwischen den einzelnen kirchlichen Organisationen angestrebt werden.
Pavel Vitalis ist Mitarbeiter der Wachstumstrend Forschungsinstitut und Verlags-GmbH.
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Bereitgestellt von Benutzer: Forschungsinstitut
Datum: 17.07.2007 - 08:56 Uhr
Sprache: Deutsch
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München
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Kunst und Kultur
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Freigabedatum: 17.07.2007
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