Neue OZ: Kommentar zu Gewerkschaften
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Welch schmerzhafter Aderlass. Nur noch 6,2 Millionen Menschen sind
Mitglied einer DGB-Gewerkschaft. Zum Vergleich: Zur Jahrtausendwende
waren es noch 8,2 Millionen.
Überalterung, eine weitgehende Deindustrialisierung in den neuen
Bundesländern, Wirtschaftsflauten mit hoher Arbeitslosigkeit,
Tarifflucht und eine allgemeine Entsolidarisierung in der
Gesellschaft haben die Reihen der Gewerkschaften deutlich gelichtet.
Ihre Macht und damit die Position der Arbeitnehmer ist wesentlich
schwächer geworden. Drohungen mit einem "heißen Herbst" oder
"spürbaren" Protestaktionen lassen Politiker und Arbeitgeber
dementsprechend meist kalt. Denn zu mehr als Nadelstichen reicht es
oft nicht, jedenfalls in vielen kleinen und mittleren Unternehmen.
Dieser Abstieg ist weitgehend unverdient. Schließlich haben die
Gewerkschaften in der jüngsten Vergangenheit großes
Verantwortungsbewusstsein gezeigt. So hat eine moderate Lohnpolitik
dazu beigetragen, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Flexibilität stellten die Organisationen der Arbeitnehmer auch durch
die Aussetzung tariflicher Abmachungen in Krisenzeiten unter Beweis.
Von der Kampfrhetorik früherer Jahre ist wenig bis nichts
geblieben. Jetzt blitzt sie angesichts des "Discount-Arbeitsmarktes"
noch einmal auf. Völlig zu Recht. Denn so wichtig Instrumente wie die
Leiharbeit sind, sie dürfen nicht missbraucht und in Misskredit
gebracht werden.
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 13.01.2011 - 22:00 Uhr
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