Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu USA und China

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ID: 331880
(ots) - »Sprich sanft und trage einen großen Knüppel.«
Was US-Präsident Theodore Roosevelt einst empfahl, könnte Barack
Obama noch heute befolgen. Der Staatsbesuch des chinesischen
Präsidenten Hu in Washington zwingt Obama zwar zu Rücksicht und
Nachsicht, zugleich muss er China realistisch und pragmatisch
beurteilen - als wirtschaftlichen und militärischen Rivalen und als
potentiellen Gegner. Dies erfordert eine diplomatische Gratwanderung.
Obama und Hu tragen eine große Verantwortung. Die USA und China sind
wirtschaftlich eng mit einander verzahnt. Das massive Handelsdefizit
verpflichtet Obama zur Kooperation, die Chinesen brauchen den großen
amerikanischen Absatzmarkt. Amerika wirft China vor, die chinesische
Währung zu manipulieren, Nordkorea und den Iran aufzurüsten und die
Menschenrechte zu missachten. Bisher war Obama nachgiebig; doch die
jüngsten Brüskierungen aus Peking ist er leid. Bei Umweltschutz,
Energiesicherheit, Terrorbekämpfung und nuklearer Abrüstung müssen
China und die USA zusammenarbeiten. Kooperation statt Konfrontation
wird gefordert. Washington sucht mehr gemeinsame Verantwortung: Obama
will nicht wieder auf einem Umweltgipfel von China vorgeführt werden,
und er verlangt chinesische Sanktionen bei nordkoreanischen
Eskapaden. Das sind begründete Forderungen. Die Hoffnung der Chinesen
auf Amerikas Niedergang sind verfrüht, die USA bleiben eine
asiatische Macht. Etwa 100 000 US-Truppen stehen im
asiatisch-pazifischen Raum. Diese Präsenz ist rundum erwünscht:
Chinas Nachbarn Japan, Südkorea, Taiwan, Thailand, Singapur oder
Indien misstrauen dem chinesischen Griff nach der asiatischen
Vorherrschaft. Selbst Vietnam nähert sich den USA. Chinas
Freundschaft mit dem Iran, mit Burma und Nordkorea ist fragwürdig.
Chinas Nachbarn sind keine strategischen Freunde; das selbstbewusste


und offensive chinesische Einparteien-Regime ist unbeliebt. Die
asiatischen Nachbarn verlassen sich lieber auf den Schutz der
demokratischen USA als auf die Führung eines vermeintlichen
»Schurkenstaates«. US-Außenministerin Clinton verspricht, Amerikas
Engagement in Asien zu stärken, Vertrauen in die US-chinesischen
Beziehungen zu bringen und die wirtschaftliche, politische und
strategische Kooperation in der Region zu vertiefen. Doch China
bleibt misstrauisch: Die US-Präsenz in Asien nährt in Beijing das
Gefühl, von Amerika umstellt zu sein. Und dieses Gefühl birgt
diplomatischen Sprengstoff. Weil China die USA aus Asien verdrängen
will und Washington und Peking nicht kooperieren, warnt Henry
Kissinger vor einer neuen Sorte Kalter Krieg. So lange jedoch eine
chinesische Vorherrschaft die Prinzipien von Freiheit und
Selbstbestimmung verletzten, werden die USA nicht abziehen. Die
US-chinesische Rivalität bleibt problematisch und bedrohlich - für
ihre Länder, aber auch für den Weltfrieden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 19.01.2011 - 21:00 Uhr
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