Lausitzer Rundschau: Normalbürger und Rupprecht
Brandenburgs Bildungsminister auf Abwegen
ID: 332739
sich weiter nichts dabei gedacht haben, kommt der Wähler aus
schlechten Erfahrungen heraus ins Grübeln. Brandenburgs
Bildungsminister Holger Ruprecht, in einem früheren Leben
Schuldirektor, hat sich für den Winterurlaub bei BMW einen
geländegängigen Wagen besorgt, im Austausch gegen das weit weniger
attraktive, zuvor genutzte Standardmodell, mit dem beispielsweise die
Regierungschefs in Sachsen-Anhalt oder Thüringen auskommen. Und dann
hat er noch etwas erzählt davon, dass mit den harten Wintern die
Dienstgeschäfte nicht nur ein paar PS mehr, sondern auch bessere
Griffigkeit brauchen. Nun ist er bei seinem als Testfahrt titulierten
Versuch des schnellen Vorankommens ein wenig ausgerutscht, zumal der
pikanterweise mit dem höchst privaten Urlaub zusammenfiel. Er wisse
ja auch, dass ein Mensch, den er einen Normalbürger nennt, da sofort
an Privilegien denken müsse, sagt der
Nicht-Ganz-Normalbürger-Minister. Und stellt sich ansonsten rührend
naiv an, und dass er noch immer sagen könne, was die Butter im
Supermarkt koste. Sein seltsames Gebaren vorbei an den für die
Beschaffung verantwortlichen Mitarbeitern der Landesregierung würde
auch in einem mittelständischen Betrieb nicht ohne Weiteres
durchgehen. Aber bei den Brandenburger Provinzfürsten herrscht der
Eindruck vor, das wirkliche Leben bestehe für Führungskräfte aus
einem nie enden wollenden Wunschkonzert. Vorschriften und dergleichen
gelten zwar für den Amtsrat oder zur Not auch noch für den
Polizeidirektor. Wenn man aber Minister wird, können sie demnach auch
freihändig interpretiert werden. Jetzt macht sich allerdings Minister
Rupprecht mit den einschlägigen Paragrafen des Strafgesetzbuches
vertraut, die wenig Gnade kennen bei Amtsträgern, die sich auf
gegenseitige Geschäfte einlassen. Wie das dann endet, weiß heute
keiner. Der Flurschaden durch den geländegängigen Testwagen aber
ergänzt wieder einmal das Bild vom Politiker, der kein Maß findet.
Abhilfe wäre da einfach. Man trennt sich von denen, die entweder zu
naiv oder zu gerissen sind. Und man sorgt dafür, dass Fehler nicht
nur gemacht werden, sondern - wie im Leben der Normalbürger - auch
Konsequenzen haben.
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Datum: 20.01.2011 - 23:06 Uhr
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