Neue OZ: Kommentar zu Guttenberg
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Guttenberg hat viele Fans. Und so wird Kritik oftmals als Neid
abgetan, werden hartnäckige Fragen als Versuch gewertet, dem
Parade-Politiker etwas am Zeug zu flicken.
Tatsache ist aber, dass der Verteidigungsminister nach der
Kundus-Affäre nun drei weitere Male unzureichend über gravierende
Vorgänge unterrichtet zu sein scheint. In der Folge erfuhren auch
Bundestag und Öffentlichkeit zu spät davon und, gelinde gesagt, viel
zu ungenau. Dabei geht es um Tote, um idiotische Waffenspiele, um
übersteigertes Ehrgefühl von Offizieren. Und das Postgeheimnis ist im
Grundgesetz geschützt.
Intern zu klärende Kleinigkeiten sehen anders aus. In solchen
Fällen muss man von einem Minister erwarten, dass er in Details
eintaucht, statt in Reihe markige Bilder zu produzieren. Vielleicht
saß er gerade mit Kerner in Mazar-i-Sharif beim Projekt Talkshow, als
die Soldaten anderen von ihrer geöffneten Post erzählten. Vielleicht
war er zu beschäftigt mit den Krisenherden, um mal zu fragen, was auf
der Gorch Fock eigentlich los war.
Dass ihm aber auch niemand aus dem Stab davon berichtete, riecht
förmlich nach passivem Widerstand. Das ist schlecht, weil nicht alle
an einem Strang ziehen. Es hat aber auch eine gute Seite, indem es
zeigt, wie dringend nötig eine neue Kultur in der Bundeswehrführung
ist. Einen solchen Wandel einzuläuten ist Guttenberg mit seinem Mut,
aufs Ganze zu gehen, wiederum zuzutrauen.
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Zu den Affären in der Bundeswehr" alt="Lausitzer Rundschau: Bis zum Beweis des Gegenteils
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Datum: 21.01.2011 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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