DGAP-News: Center for Financial Studies (CFS) at the Goethe University Frankfurt: CFS-Finanzplatzindex steigt weiter
ID: 339694
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Center for Financial Studies (CFS) at the Goethe University Frankfurt:
CFS-Finanzplatzindex steigt weiter
01.02.2011 / 12:00
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CFS-Finanzplatzindex steigt weiter
Finanzinstitute investieren wieder / Verschärfung der Euro-Krise
befürchtet
1. Erläuterung der Indexentwicklung
FRANKFURT, 1. Februar. Die Finanzinstitute stellen wieder mehr Personal
ein und erhöhen auch ihre Sachinvestitionen. Dies ist das Ergebnis der
jüngsten Umfrage des CFS-Finanzplatzindex. Der Index stieg zu Beginn des
ersten Quartals 2011 um 2,9 Punkte auf 115,8 Punkte. Sowohl die Beurteilung
der Performance im vergangenen Quartal als auch die Prognose der
Entwicklung Anfang 2011 (jeweils + 2,8 Punkte) dokumentieren in sämtlichen
Teilbereichen (Geschäftsvolumen, Ertragssituation, Mitarbeiterzahl und
Investitionssumme) ein weiter verbessertes Geschäftsklima.
Die einzelnen Unternehmensgruppen (Finanzinstitute und Börse,
Finanzplatzorientierte Dienstleister, Finanzplatzbezogene Institutionen und
Finanzplatzprofitierende Dienstleister) haben sich dabei unterschiedlich
entwickelt. Der Anstieg bei den Finanzinstituten hinsichtlich der
Mitarbeiter- und Investitionsentwicklung ist kräftig ausgefallen. Mit einer
Erhöhung um 7,5 bzw. 6,1 Punkte gegenüber dem Vorquartal wurden die
Erwartungen nicht nur weitübertroffen, erstmals seit Oktober 2008 wurde
bei den Beschäftigungszahlen ein Wert von mehr als 100 Punkten erreicht.
Dies deutet im Saldo auf einen Mitarbeiterzuwachs hin. 'Die Banken
vollziehen nun den Schritt, den die anderen Akteure am Finanzplatz bereits
im vergangenen Jahr begonnen haben. Zum ersten Mal seit der Lehman-Pleite
erwarten wir wieder ein Beschäftigungswachstum im Kernbereich des
Finanzsektors', erklärt CFS-Direktor Professor Dr. Jan Pieter Krahnen.
Die finanzplatzorientierten Dienstleister haben ihre Erwartungen aus der
letzten Umfrage im 4. Quartal 2010 nicht ganz erreicht (- 2,6 Punkte). Nach
den Zuwächsen in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres haben
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Unternehmensberatungen und Rechtsanwälte
sich aber mit einem Wert von 120,1 Punktenüber alle Wertschöpfungsbereiche
hinweg auf sehr hohem Niveau stabilisiert. Zudem sehen sie eine weitere
Steigerung im ersten Quartal auf 122,7 Punkte für möglich.
Die positive Entwicklung der Unternehmenskennzahlen spiegelt sich auch in
der Aussage der Mehrheit der Finanzinstitute und Dienstleister wieder, den
Aufbau neuer bzw. den Ausbau bestehender Geschäftsfelder in Deutschland
voran zu treiben.
2. Auswertung der Umfrage zur Euro-Krise
Die Mehrheit des Finanzsektors (80%) erwartet, dass die Euro-Schuldenkrise
in 2011 nicht gelöst wird, sondern auf jetztigem Niveau andauert bzw. sich
sogar noch verschärft. Lediglich 15% der Befragten sehen eine Entspannung
der momentanen Situation vorher. Im Hinblick auf mögliche Maßnahmen zur
Lösung der Euro-Krise wurden dem Panel 3 Fragen vorgelegt: Anzugeben waren
Erwartung sowie Präferenz bezüglich (1) der Emission von
Gemeinschaftsanleihen der EU-Mitgliedsstaaten (Eurobonds), (2) eines
Teilverzichts der Gläubiger bei einer Umschuldung gefährdeter Staaten
('Haircut') und (3) einer europäischen Koordination der Wirtschaftpolitik.
Eurobonds werden abgelehnt, Haircut erhält Zustimmung
EntgegenöffentlicherÄußerungen rechnet mehr als jeder zweite Befragte des
Finanzsektors mit der Einführung von Eurobonds in 2011. Vier von fünf
Umfrageteilnehmern lehnen diese Maßnahme aber ab. Knapp 70% der Befragten
spricht sich für einen Haircut privater Gläubiger bei gefährdeten
Staatsanleihen aus. Befürworter dieser Maßnahme finden sich vor allem in
der Gruppe der Dienstleister (75%), weniger unter den Banken (55%). Rund
80% aller Befragten, die mit einem Haircut rechnen, erwarten, dass dieserüber die nächsten drei Jahre, wahrscheinlich in 2012 oder 2013, erfolgen
wird. Finanzdienstleister favorisieren einen Forderungsverzicht bereits in
2011.
Europäische Koordination nationaler Steuer- und Haushaltspolitik
erforderlich
Die Mehrheit der Befragten hält eine Angleichung der Steuer- und
Haushaltspolitik zwischen den Nationalstaaten in Europa für erforderlich.
Befürworter eines solchen Vorhabens sindüberdurchschnittlich unter
denjenigen vertreten, die sich auch für die Einführung von Eurobonds
aussprechen. 'Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Einführung von
Eurobonds also nur dann erfolgen sollte, wenn gleichzeitig die
Wirtschaftspolitik der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten stärker auf
europäischer Ebene koordiniert wird', sagt Krahnen. Die Erfolgsaussichten
einer entsprechenden Koordination werden zugleich stark bezweifelt; nur
wenige rechnen 2011 mit Schritten in diese Richtung.
Nahezu einig sind sich die Befragten darüber, wie mit Ländern der Eurozone,
die gegen die Stabilitätskriterien verstoßen, umgegangen werden sollte: 70%
der Teilnehmer meinen, dass Sanktionsmaßnahmen in einem solchen Fall 'ohne
Ausnahmen und automatisch greifen' sollten.
Aus den Stabilisierungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Euro-Krise könnten sich
Folgen für die EZB entwickeln. Jeder zweite Teilnehmer der Umfrage
befürchtet, dass die geldpolitische Unabhängigkeit der EZB gefährdet ist.
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