Börsen-Zeitung: Nur noch peinlich, Kommentar von Stephan Balling zur anhaltenden Ungewissheit über

Börsen-Zeitung: Nur noch peinlich, Kommentar von Stephan Balling zur anhaltenden Ungewissheit über die Zukunftspläne von Bundesbankpräsident Axel Weber

ID: 346483
(ots) - Es ist nur noch peinlich, was Bundeskanzlerin
Angela Merkel und Bundesbankpräsident Axel Weber derzeit aufführen.
Gestern Mittag hieß es, Weber werde sich am Nachmittag über seine
berufliche Zukunft erklären. Am Nachmittag zog er zurück: Er müsse
erst mit der Kanzlerin sprechen. Es ist kaum zu glauben: Der
Bundesbankpräsident und die Bundeskanzlerin schafften es nicht, sich
nach dem Kommunikationsdesaster vom Mittwoch so weit abzusprechen,
dass sie der Öffentlichkeit zeitnah eine klare Erklärung abgeben
können.

Nun kann es ja sein, dass Merkel und Weber sich nicht am Telefon
aussprechen wollen, sondern persönlich von Angesicht zu Angesicht.
Aber dann hätte der Noch-Bundesbankpräsident eben seinen gestrigen
Termin in Wien absagen und nach Berlin fliegen müssen. So wichtig ist
das Deutsch-Österreichische Forum - bei allem Respekt - nicht. Denn
trotz der nötigen Suche nach dem Schuldigen für das Chaos darf nicht
vergessen werden: Es geht auch um Geldpolitik.

Bei keinem anderen wirtschaftspolitischen Thema spielt die
Reputation der handelnden Person eine so große Rolle wie in der
Geldpolitik. Die oberste Aufgabe eines Zentralbankchefs ist es, die
Inflationserwartungen auf einem niedrigen Niveau zu verankern. Dazu
gehört Geradlinigkeit in der Argumentation. Zwar hat Weber diese
bisher in geldpolitischen Fragen nie vermissen lassen. Aber das
derzeitige Hin und Her bei einem führenden Währungshüter Europas
führt sicher nicht gerade dazu, dass das Vertrauen in den Euro
wächst, vor allem nicht angesichts anziehender Inflationsraten.

Aber es wäre unfair, jetzt allein auf Weber einzuschlagen. Wie es
in Finanzkreisen heißt, hat er sich von der Bundesregierung nicht
richtig unterstützt gefühlt. Tatsächlich kamen aus Berlin wenige
Signale für eine Kandidatur Webers als Präsident der Europäischen


Zentralbank (EZB). Vermutlich sorgte seine Kritik an den
Euro-Rettungsschirmen dort für manchen Ärger. Gerade deshalb klingt
es aber wenig glaubhaft, wenn es aus Regierungskreisen jetzt heißt,
man habe Weber immer unterstützt. Vielmehr drängt sich ein anderer
Verdacht auf: Die Bundeskanzlerin will ihren Kopf aus der Schlinge
ziehen und alle Schuld an dem möglichen Scheitern einer deutschen
Kandidatur für die EZB-Spitze auf Weber schieben. Das sollte man ihr
nicht durchgehen lassen.

(Börsen-Zeitung, 11.2.2011)



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  DGAP-News: AUTEV AG: 35 % Beteiligung der AUTEV AG, powerLEDS Handelsgesellschaft mbH, gibt heute folgende Pressemitteilung bekannt: Neue OZ: Kommentar zu Bundesbank / Weber
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 10.02.2011 - 20:55 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 346483
Anzahl Zeichen: 2777

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Frankfurt



Kategorie:

Wirtschaft (allg.)



Diese Pressemitteilung wurde bisher 255 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Börsen-Zeitung: Nur noch peinlich, Kommentar von Stephan Balling zur anhaltenden Ungewissheit über die Zukunftspläne von Bundesbankpräsident Axel Weber"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Börsen-Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Börsen-Zeitung


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z