ots.Audio: Den Darmkrebs aufspüren, bevor er zuschlägt - Ärzte und AOK starten Vorsorge-Kampagne / Früherkennungsmaßnahmen helfen Leben retten
ID: 349872
Anmoderation:
Deutschland gehört zu den Ländern mit den meisten
Darmkrebserkrankungen weltweit. Allein in Baden-Württemberg sterben
jedes Jahr rund 3.000 Menschen an den Folgen der Krankheit.
Bundesweit sind es fast 30.000 tödlich verlaufende Fälle. Trotzdem
gehen immer weniger Menschen zur Darmkrebsvorsorge. Erschreckend: Die
Zahl der Früherkennungsmaßnahmen ist in Baden-Württemberg seit 2006
um 13 Prozent gesunken. Die Baden-Württemberger gehen noch seltener
zur Vorsorge als der durchschnittliche Bundesbürger. Dieser Rückgang
hat die AOK und die Ärzte im Land in Alarm versetzt. Deshalb haben
sie jetzt eine gemeinsame Initiative gestartet, um dem Darmkrebs den
Kampf anzusagen. Titel der Kampagne: "Darm-Check 2011 fällig". Dr.
Christopher Hermann, der stellvertretende Vorsitzende der AOK
Baden-Württemberg:
O-Ton Dr. Christopher Hermann
Wir gehen auf unsere Versicherten zu, die im Alter von 55 Jahren
bis 60 Jahren sind, wir werden sie anschreiben, wir werden ihnen
einen Gutschein an die Hand geben, mit dem sie zu ihrem Hausarzt
gehen können. Der Hausarzt wird sie beraten und sie haben die
Gewissheit, innerhalb von 14 Tagen dann einen Termin zur
Vorsorge-Darmspiegelung zu bekommen. Und wir geben ihnen gleichzeitig
die Gewissheit, dass sie keine Kosten, auch nicht für die
Arzneimittel, die für die Vorbereitung der Darmspiegelung notwendig
sind, zu leisten haben. (0:39)
Denn: Darmkrebsvorsorge hilft Leben retten. 80 Prozent aller
Erkrankungen könnten durch eine rechtzeitige Darmspiegelung vermieden
werden. Im Frühstadium ist Darmkrebs heilbar, so Prof. Andreas Sieg,
der Vorsitzende des Berufsverbands der Gastroenterologen in
Baden-Württemberg:
O-Ton Prof. Andreas Sieg
Der Darmkrebs geht glücklicherweise in den allermeisten Fällen aus
gutartigen Vorstufen hervor, das sind die sogenannten Polypen. Wir
können die bei der Darmspiegelung entfernen, dass sich überhaupt ein
Krebs entwickelt. (0:14)
Besonders betroffen: Menschen über 50. Sie haben ein deutlich
höheres Risiko an Darmkrebs zu erkranken als jüngere. Jeder
gesetzlich Versicherte ab 55 kann deshalb zweimal im Abstand von zehn
Jahren eine Darmspiegelung auf Kassenkosten vornehmen lassen. Nur:
Die wenigsten tun es. Und das, obwohl die Darmspiegelung die mit
Abstand sicherste und effektivste Früherkennungsmaßnahme ist. Eine
aktuelle Umfrage hat gezeigt: In der Bevölkerung gibt es immer noch
Vorbehalte gegen die Untersuchung. Zu Unrecht, so Dr. Berthold
Dietsche, Landesvorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg:
O-Ton Dr. Berthold Dietsche
Also Hauptangst ist sicherlich die vor Schmerzen während der
Untersuchung. Die ist sicherlich nicht mehr real, weil heute eine
entsprechende Kurznarkose in der Praxis Standard ist, sodass hier
während der Untersuchung keinerlei Schmerzen entstehen. Die zweite
Angst ist die Angst vor der Vorbereitung, vor den abführenden
Maßnahmen. Auch das ist heute durch die modernen abführenden Mittel
weitgehend behoben, sodass auch hier die Ängste eigentlich
unbegründet sind. (0:28)
Aufklärung allein reicht also nicht. Mit der Initiative soll
erreicht werden, dass mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge kommen.
Erste Anlaufstelle für die Versicherten, die an der Initiative
"Darm-Check 2011" teilnehmen, ist der Hausarzt, sagt Dr. Werner
Baumgärtner, der Vorsitzende des Ärzteverbunds MEDI:
O-Ton Dr. Baumgärtner
In den Hausarztpraxen kommen natürlich die Patienten an, die
angeschrieben wurden. Die Ärzte müssen dann mit den Patienten reden
und sie zur Untersuchung motivieren, denn es macht einfach Sinn. Bei
40 Untersuchungen wird ein Mal Darmkrebs entdeckt und verhindert. Und
ich denke, damit ist alles gesagt. (0:23)
Abmoderation:
Die Zahl der Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen deutlich steigern
und damit Leben retten. Das ist das Ziel der gemeinsamen Initiative
von AOK Baden-Württemberg und den Ärzten im Land. Alle Infos gibt es
auch im Internet unter www.darmcheck2011.de.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.
Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg, Sascha Kirmeß, 0711 2593 - 166
all4radio, Anna Basler, 0711 3277759 0
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.02.2011 - 15:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 349872
Anzahl Zeichen: 4831
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Stuttgart
Kategorie:
Vermischtes
Diese Pressemitteilung wurde bisher 220 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"ots.Audio: Den Darmkrebs aufspüren, bevor er zuschlägt - Ärzte und AOK starten Vorsorge-Kampagne / Früherkennungsmaßnahmen helfen Leben retten"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
AOK Baden-Württemberg aok_darmkrebsvorsorge-feature.mp3 (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).