Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr / Personalengpass
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Der Bundeswehr gehen offensichtlich die Soldaten aus. Kein Wunder,
dass diese Entwicklung dem Heeresinspekteur die Sorgenfalten auf die
Stirn treibt. Diesen drohenden Personalnotstand jedoch ausschließlich
mit dem Aussetzen der Wehrpflicht in Verbindung zu bringen wäre
falsch.
Der Aufschwung ist schuld. Die deutsche Wirtschaft erlebt seit
Monaten einen regelrechten Aufbruch, fast alle Branchen melden volle
Auftragsbücher, Firmen buhlen um Fachkräfte, und die Arbeitslosigkeit
sinkt Monat für Monat.
Für die Bundeswehr sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für
die Personalgewinnung. Insbesondere bei jungen Männern ist die Armee
seit Jahrzehnten immer dann ein attraktiver Arbeitgeber gewesen, wenn
der Arbeitsmarkt wenige Alternativen bot. Verpflichtungsprämie, ein
vergleichsweise hohes Gehalt für Berufseinsteiger und ein sicherer
Job waren dann stets verlockende Anreize. Wenn jetzt die Bundeswehr
darauf setzt, mit mehr Geld die Zahl der Bewerber zu steigern, sendet
sie damit ein bedenkliches Signal. Sie lockt damit überproportional
jene, die sich im Wettbewerb um attraktive Jobs in der freien
Wirtschaft nicht durchsetzen können - die Gefahr einer
Unterschichten-Armee wächst.
Dem Heeresinspekteur ist zu Gelassenheit zu raten. Auch dieser
Aufschwung findet ein Ende - dann dürfte die Zahl der Bewerber ganz
von selbst wieder steigen.
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Datum: 20.02.2011 - 22:00 Uhr
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