Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Flüchtlingen aus Afrika

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Flüchtlingen aus Afrika

ID: 362984
(ots) - Die arabische Revolte bringt vielen
Nordafrikanern die Freiheit. Das ist eine gute Nachricht. Doch diese
Revolution hat auch eine dunkle Seite: Immer mehr illegale
Immigranten drängen aus den Maghreb-Staaten nach Europa. Täglich
kommen neue Nachrichten vom Flüchtlingselend im Mittelmeer. Viele
Immigranten ertrinken auf der Flucht nach Griechenland, Italien,
Malta oder Spanien. Eine humanitäre Katastrophe zeichnet sich ab. Wie
können wir diesen Menschen helfen? Langfristig ist es sinnvoll, die
wirtschaftliche Entwicklung der nordafrikanischen Länder zu fördern.
Die Menschen dort brauchen Arbeit und Zukunftsperspektiven. Die EU
hat sich in vielen Ländern engagiert und die Wirtschaftsentwicklung
gefördert. Doch kann dies schon jetzt den verzweifelten Flüchtlingen
helfen? Die EU setzt primär auf Abschottung und Abschiebung. Die
EU-Grenzagentur Frontex fängt die Flüchtlinge ab und hat sie bisher
sogar nach Libyen geschickt, wo sie Folter und Vergewaltigung
erwarten. Inzwischen verstärkt Frontex den Grenzschutz mit
Patrouillenbooten und Hubschraubern. Etwa 30 Fachleute sind auf
Verhöre von Einwanderern spezialisiert. Das libysch-europäische
Flüchtlingsabkommen erweist sich als teuflisch: Gaddafi will
angeblich Tausende von Afrikanern in Booten nach Europa schicken, um
sein politisches Überleben zu sichern. Zwar meint der Frontex-Chef,
Europa werde Menschen in Not nicht abwehren, das würde gegen
internationales Recht verstoßen. Doch wenn Libyen zerfällt, könnten
die Dämme brechen. Die UNO erwartet bis zu 400 000 Flüchtlinge -
darunter auch viele Schwarzafrikaner, die in Libyen festsitzen. Wenn
die Immigranten für Wirtschaftsflüchtlinge und nicht für politisch
Verfolgte gehalten werden, folgt der Ruf nach stärkeren EU-Grenzen.
Dann wird den Flüchtlingen der Wiederaufbau der Maghreb-Länder


empfohlen. Es sei nicht Aufgabe des Asylrechts, Wirtschaftsmigranten
in die EU zu lassen. Doch diese Meinung stößt auf Widerspruch. Viele
EU-Politiker fordern eine EU-Flüchtlingsquote und eine gerechte
Verteilung der Lasten. »Der Norden darf den Süden Europas nicht im
Stich lassen«, meint Grünen-Politiker Cem Özdemir;
Menschenrechtsorganisationen zitieren die Genfer
Flüchtlingskonvention, die Deutsche Bischofskonferenz mahnt zu
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit für die illegalen Migranten, und
auch der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer hat
Europa zu mehr Solidarität mit den Flüchtlingen aufgerufen. Die
Einwanderungswelle fordert die EU politisch und finanziell heraus.
Sie kann die Visa-Regeln erleichtern und den Immigranten eine
befristete Arbeitsgenehmigung geben. Und sie kann den Flüchtlingen
Asyl gewähren und sie verhältnisgleich verteilen und versorgen.
Europa braucht eine aktive, kreative und humane Politik gegen das
Flüchtlingselend. Abschottung und Abschreckung sind die falschen
Methoden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum E10-Gipfel Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Neuwahlen in NRW
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 08.03.2011 - 21:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 362984
Anzahl Zeichen: 3297

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 297 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Flüchtlingen aus Afrika"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NRW: Polizei überwacht afghanischen Sexualtäter ...

Im Kreis Herford (NRW) wird ein afghanischer Sexualstraftäter in Absprache mit dem Landeskriminalamt "engmaschig" von der Polizei überwacht. Der 24-Jährige, der als rückfallgefährdet gilt, hatte nach einer Sexualtat eine Haftstrafe von ...

Merz über Scholz: "Kapitulation des Rechtsstaats" ...

Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen seiner rechtlichen Bedenken gegen den Fünf-Punkte-Plan der Union zur Kurswende in der Migrationspolitik. "Wenn ich diese Einwände von der Bundesregierung und ...

Alle Meldungen von Westfalen-Blatt


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z