Börsen-Zeitung: Vertrauensvorschuss, Kommentar zur Eon-Bilanzpressekonferenz, von Andreas Heitker.

Börsen-Zeitung: Vertrauensvorschuss, Kommentar zur Eon-Bilanzpressekonferenz, von Andreas Heitker.

ID: 363864
(ots) - Eon-Aktionäre sind zurzeit wahrlich nicht zu
beneiden. In diesem Jahr steht ihr Unternehmen vor einem bitteren
Gewinneinbruch, und 2012 wird wohl auch nicht wirklich gut. Die
Brennelementesteuer belastet den Energiekonzern in diesem Jahr mit
rund 1 Mrd. Euro. Das Gashandelsgeschäft wird einen Verlust
einfahren, der ebenfalls bei etwa 1 Mrd. Euro liegen wird. Und das
niedrige Preisniveau an den Strombörsen wird sich ebenfalls heftig in
der Bilanz von Deutschlands größtem Versorger niederschlagen. Der
Anpassungsprozess des Konzerns, so räumt selbst Vorstandschef
Johannes Teyssen ein, verlange allen Stakeholdern ein hohes Maß an
Vertrauen ab.

Teyssen hat durchaus gute Argumente auf seiner Seite, die ein
solches Vertrauen rechtfertigen würden. Er könnte damit punkten, dass
sich Eon auch in den anstehenden schwierigen Geschäftsjahren zur
Zahlung einer Mindestdividende verpflichtet hat. RWE hat darauf
verzichtet. Mit ihrer Dividendenrendite gehört Eon auch in den
nächsten Jahren wohl zu den führenden Unternehmen im Versorgersektor.
Im operativen Geschäft kann der Düsseldorfer Konzern zudem darauf
setzen, dass die CO2-Belastungen ab 2013 - wenn es keine Zertifikate
mehr kostenlos gibt - nicht so groß ausfallen werden wie bei einigen
Konkurrenten. Auch deshalb kommt Eon wohl ein Jahr früher aus der
Krise wieder heraus als RWE. Zudem hat Teyssen noch ein paar Asse im
Ärmel: Das Gas-Upstream-Geschäft, das in den vergangenen sieben
Jahren aufgebaut wurde, steht vor einem großen Ergebnissprung. Und
die Milliarden-Investitionen in den russischen Strommarkt beginnen
sich ebenfalls langsam auszuzahlen.

Die Unsicherheit im Aktionärskreis bleibt dennoch groß, weil immer
noch nicht entschieden ist, in welche neuen Märkte außerhalb Europas
Eon künftig expandieren will. In fünf Jahren will das Unternehmen ja


schon ein Viertel seines operativen Gewinns außerhalb von Europa
erzielen. Der russische Markt wird dazu beitragen und ebenso die
Windparks in den USA. Alles weitere steht noch in den Sternen.
Teyssen hat nach seinen jüngsten Erfolgen beim Desinvestieren von
Nicht-Kerngeschäften und beim Schuldenabbau einen Vertrauensvorschuss
erhalten. Wie lange dieser noch anhält, wird entscheidend davon
abhängen, welche Perspektiven er den Aktionären in den neuen Märkten
aufzeigen kann.

(Börsen-Zeitung, 10.3.2011)



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Datum: 09.03.2011 - 20:10 Uhr
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