Neue OZ: Kommentar zu Euro
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Aufstieg und Fall eines Politikers wie Karl-Theodor zu Guttenberg
haben viel mit der Sehnsucht des Volkes nach glaubwürdigen Vertretern
zu tun. Beim Thema Euro steht Kanzlerin Angela Merkel inzwischen vor
einem massiven Glaubwürdigkeitsproblem: Kaum noch jemand nimmt ihr
das Versprechen ab, bei der Hilfe für Euro-Schuldensünder wie
Griechenland gehe es nur um Bürgschaften des deutschen Steuerzahlers,
die nie in Anspruch genommen werden müssten.
Gegen den Willen ihres Koalitionspartners FDP hat Merkel nun in
Brüssel noch einer Ausweitung dieser Hilfe zugestimmt. Und das,
nachdem EU-Sachverständige vorausgesagt haben, dass Griechenland
seine Schulden voraussichtlich niemals werde begleichen können. Daher
fordern sie von Athen die Rückkehr zur Drachme. Die Diskrepanz
zwischen solchen Einsichten und dem Regierungshandeln nimmt das Volk
sehr wohl wahr.
Hinzu kommt die wachsende Furcht vor Inflation. Auch die
Europäische Zentralbank (EZB), die sich an der Stützung hoch
verschuldeter Eurostaaten durch Aufkauf von deren Anleihen beteiligt
und dadurch die Gelddruckmaschine angeworfen hat, befindet sich
längst in einer Glaubwürdigkeitsfalle. Das hat den Plan der Kanzlerin
durchkreuzt, an der EZB-Spitze den bisherigen Bundesbankchef zu
installieren. So wichtig es wäre, Vertrauen für den Euro
zurückzugewinnen: Die Politik in Berlin, Brüssel und Frankfurt taugt
dazu bisher nicht.
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Datum: 13.03.2011 - 22:00 Uhr
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